Tujetsch
Tujetsch
Tujetsch (dt.
Tavetsch) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Surselva des schweizerischen Kantons Graubünden. Die Bevölkerung spricht den lokalen romanischen Dialekt, das
Tuatschin. Schriftsprache ist der Dialekt Sursilvan.
Das Gemeindegebiet liegt am Vorderrhein erstreckt sich vom Oberalppass bis ausserhalb Bugnei, bildet den westlichsten Teil des Kantons Graubünden und grenzt an die Kantone Uri und Tessin.
Tujetsch umfasst die folgenden elf Fraktionen (Reihenfolge talabwärts):
Tschamut, Selva, Dieni, Rueras, Zarcuns, Camischolas, Gonda, Sedrun, Bugnei, Surrein, Cavorgia.
Der Tomasee (2345 m ü.M.) gilt als Quelle des Vorderrheins (rät. Rein anteriur).
Geschichte
Geschichte
Zahlreiche der Orientierung dienende Megalithen und Schalensteine entlang den alten Saumwegen deuten daraufhin, dass die Passübergänge des Tujetsch bereits in prähistorischer Zeit von Bedeutung waren. Das bewaldete Tal wurde nach der Gründung des Klosters Disentis im 8. Jahrhundert gerodet und es entstanden weit verstreute Hofsiedlungen.Im 12. Jahrhundert wanderten die Walser über den Oberalppass und liessen sich im oberen Tujetsch nieder. Erst im 18. Jahrhundert zogen die Bergbauern allmählich ins Tal hinunter und bildeten einzelne Dörfer. Sedrun, wo 1205 die Pfarrkirche eingeweiht wurde, wurde zum Hauptort des Tujetsch. Ein Dorf Tujetsch hat es nie gegeben.
Aus dem Tujetsch stammt die kleinste Schafrasse der Schweiz, das
Tavetscher Schaf. Die 1954 im Tierpark Lange Erlen in Basel ausgestorbenen Tiere glichen den kleinen, robusten Schafen der Jungsteinzeit, bei denen auch die weiblichen Tiere gehörnt waren. Seit 1984 werden durch die Stiftung ProSpecieRara tavetscherähnliche Schafe mit nicht eingekreuzten Beständen aus Vrin und Medels rückgezüchtet.
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