Utzenstorf
Utzenstorf
Utzenstorf ist eine politische Gemeinde im Amtsbezirk Fraubrunnen des Kantons Bern in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Utzenstorf liegt auf , 9 km südlich der Stadt Solothurn (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich in der flachen Schwemmlandebene der Emme, östlich des kanalisierten Flusslaufs, im Schweizer Mittelland.
Die Fläche des 17.0 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des zentralen Berner Mittellandes. Trotz seiner Grösse ist das Gebiet fast völlig eben; die fruchtbare und landwirtschaftlich intensiv genutzte und im Durchschnitt 5 km breite Schwemmebene der Emme steigt gegen Süden leicht an. Die kanalisierte und begradigte Emme bildet im Westen und Süden die Gemeindegrenze und wird von einem schmalen Waldgürtel begleitet. Nach Osten erstreckt sich der Gemeindeboden über eine breite Landwirtschaftszone bis in ein ausgedehntes Waldgebiet mit dem
Burgerwald, dem
Neu-Ischlag und dem
Oberholz. Östlich dieses Waldes befinden sich die Verkehrsstränge der Autobahn A1 und der im Rahmen von Bahn 2000 erbauten Neubaustrecke Bern-Olten, entlang welchen streckenweise die Grenze verläuft. Nur ein kleines Gebiet mit dem
Chölfeld, dem
Lindenrain und dem
Loonwald ...mehr
Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Utzenstorf kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zurückblicken. Auf den leichten Erhebungen von Bürglenhubel, Lindenrain und Bachtelenbrünnen wurden Speerspitzen und weitere Überreste aus der Jungsteinzeit gefunden. Aus der Bronzezeit stammt ein Hügelgrab mit reichen Grabbeigaben (darunter eine Gürtelkette). Nur wenige Einzelfunde lassen darauf schliessen, dass das Gebiet während der Römerzeit kaum besiedelt war.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits im Jahr 1009 unter dem Namen
Uranestorfus. Später erschienen die Bezeichnungen
Uzonsdorf (1182),
Hucenstorff (1282),
Uzzestorf (1314),
Utzansdorf (1329),
Utzenstorf (1345) und
Utzistorf (1362). Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen
Uzzo oder
Uzzi zurück und bedeutet somit
Dorf des Uzzo/Uzzi.
Seit seiner ersten Nennung war Utzenstorf der Mittelpunkt der gleichnamigen Grafschaft (comitatus Uranestorfus), die zum Königreich Hochburgund gehörte. Die Zähringer erbauten im 12. Jahrhundert wahrscheinlic
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die reformierte Kirche Sankt Martin im Stil der Spätgotik stammt von 1522. An der Stelle mehrerer Vorgängerbauten wurde diese Kirche unter Einbezug einiger älterer Teile, darunter des Frontturms von 1457 neu erbaut. Sie birgt wertvolle Wappenscheiben aus der Zeit der Frührenaissance. Das Pfarrhaus, in dem Jeremias Gotthelf seine Jugendzeit verbracht hatte, wurde 1727 errichtet.
Im Ortskern sind zahlreiche charakteristische Bauernhäuser mit Walmdächern und Speicherbauten (teils noch strohgedeckt) aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. Am nördlichen Ortsrand steht das Schloss Landshut, das einzige Wasserschloss des Kantons Bern, in einem grossen Landschaftspark.
Wirtschaft
Wirtschaft
Utzenstorf war lange Zeit ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute bietet die Gemeinde rund 1800 Arbeitsplätze an. Mit 10 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft noch immer einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Auf den fruchtbaren Böden wird überwiegend Ackerbau, Gemüseanbau und Obstbau betrieben. Auch die Forstwirtschaft trägt zu den Einkünften der Gemeinde bei. Etwa 46 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor 44 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001).
Die wichtigsten Unternehmen in Utzenstorf sind die Papierfabrik Utzenstorf AG, die Hug Maschinenfabrik AG und die Steffen-Ris AG. Daneben gibt es über 100 kleinere und mittlere Unternehmen der Branchen Bau- und Transportgewerbe, Nahrungsmittelverarbeitung, Informatik, Elektroindustrie, Holzverarbeitung, Gartenbau und mechanische Werkstätten.
Neue Wohnsiedlungen entwickelten sich seit den 1960er Jahren vor allem am östlichen und südlichen Rand von Utzenstorf.
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