Westsahara
Westsahara
Die
Westsahara ist ein Territorium an der Atlantikküste Nordwestafrikas, das nach dem Abzug der ehemaligen Kolonialmacht Spanien von Marokko beansprucht und größtenteils besetzt wurde. Marokko betrachtet das in vorkolonialer Zeit in einem losen Abhängigkeitsverhältnis zu ihm stehende Gebiet als Teil seines Territoriums. Die bereits zu spanischen Kolonialzeiten entstandene, ursprünglich kommunistisch orientierte 'Befreiungsfront' der Sahrauis (der Bevölkerung der Westsahara), die Frente Polisario, kämpft für einen unabhängigen Staat als
Demokratische Arabische Republik Sahara in diesem Gebiet. Die Vereinten Nationen verlangen die Durchführung eines Referendums über den endgültigen völkerrechtlichen Status des Gebietes. Über die Modalitäten der Durchführung eines solchen Referendums konnte bisher keine Einigkeit zwischen Marokko und den Vertretern des sahrauischen Volkes erzielt werden. Seither sieht Marokko den Plan zur Durchführung eines Referendums als gescheitert an und bietet die Autonomie des Gebietes unter marokkanischer Souveränität als endgültige Lösung an.
Geographie
Geographie
Das Gebiet der Westsahara liegt im Norden Afrikas bei 24° 30′ Nord und 13° 00′ West und umfasst eine Fläche von 252.120 km². Es teilt sich in das nördliche Drittel Saguia el Hamra und das südliche Gebiet RÃo de Oro. Es handelt sich um ein heißes, trockenes Wüstengebiet, wobei Kies- und Geröllwüsten gegenüber Sandwüsten überwiegen. Nur im Süden und Nordosten wird die flache Landschaft durch Hügel aufgelockert. Wüstenklima herrscht vor, Regen ist selten, und in Küstennähe kommt es häufig zu Nebelbildung. Eine üppigere Vegetation ist nur in den Oasen zu finden. Man findet an den trockenen Lebensraum angepasste Tierarten, zum Beispiel Wüstenspringmäuse und Dornschwanz-Agamen.
Marokko gliedert die Westsahara in die fünf Provinzen Aousserd, Boujdour, Es Semara, Laâyoune‎ und Oued ed Dahab. Ob die Polisario, die den Osten des Landes kontrolliert, eine abweichende Gliederung in Provinzen vorgenommen hat, ist nicht bekannt.
Die größten Städte sind (Volkszählung 2. September 2004):
# El Aaiún: 183.691 Einwohner
# ad-Dakhla: 58
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Wirtschaft
Wirtschaft
Weite Teile des Landes sind wirtschaftlich noch unerschlossen, das Straßennetz ist dünn. Die wesentlichen Wirtschaftszweige sind die Fischerei, der Abbau von Bodenschätzen (besonders Phosphat, das Vorkommen gilt als eines der größten der Welt) und der Anbau von Dattelpalmen (Oasenwirtschaft). Der Westküste wird ein großes Potenzial für die Gewinnung von Windenergie zugeschrieben. Die gesamte Wirtschaft der westlichen Teile der früheren spanischen Kolonie wird mit Steuermitteln aus Marokko stark subventioniert und im Rahmen der Besiedelung durch Marokkaner kräftig ausgebaut, während der nicht besetzte Ostteil sowie die Flüchtlingslager in Algerien weitgehend von internationaler Unterstützung abhängig sind.
Die Westsahara wird von Marokko zunehmend auch für den Fremdenverkehr erschlossen. Insbesondere die Strände bei Dakhla werden bereits in Ansätzen touristisch genutzt. Die touristische Infrastruktur ist aber noch schwach entwickelt, obwohl es inzwischen auch spanische Direktflüge von den benachbarten Kanarischen Inseln gibt. Pauschaltourismus findet kaum statt.
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