Wichtrach
Wichtrach
Wichtrach ist eine politische Gemeinde im Amtsbezirk Konolfingen des Kantons Bern in der Schweiz. Sie wurde am 1. Januar 2004 durch freiwilligen Zusammenschluss der bisher selbstständigen Gemeinden Niederwichtrach und Oberwichtrach gegründet.
Geographie
Geographie
Wichtrach liegt auf etwa auf halbem Weg zwischen Bern und Thun, 11 km nordnordwestlich der Stadt Thun (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am östlichen Rand des breiten Aaretals, zwischen dem Belpberg im Westen und der Höhe von Häutligen im Osten.
Die Fläche des 11.6 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Aareniederung zwischen Bern und Thun. Die westliche Grenze verläuft entlang der kanalisierten und begradigten Aare, welche auf weite Strecken von einem Waldgürtel begleitet wird. Von der Aare erstreckt sich der Gemeindeboden ostwärts über die rund 1.5 km breite Talniederung und den sanft ansteigenden Hang bis in den
Wiftrechwald. Dieser Hang wird durch verschiedene kleine Bäche und Täler untergliedert. Im Gebiet des
Hubewaldes wird mit der höchste Punkt von Wichtrach erreicht. Nach Südosten reicht der Gemeindebann auf den Moränenwall des
Bergachers sowie in das bei Oberwichtrach mündende und parallel zur Aare verlaufende Tälchen zwischen dem
Predigtwald und dem
Lischiwald. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 12 % auf Siedlungen,
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Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Wichtrach war schon sehr früh bewohnt, was durch Funde von Mauerresten einer römischen Siedlung auf dem Lerchenberg nachgewiesen werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1180 unter dem Namen
Wichtracho. Später erschienen die Bezeichnungen
Wictrache (1246),
Wictraho (1248) und
Wichterach (1271). Eine Unterteilung in
superiori Wichtrach und
inferiori Wichtrach ist von 1266 belegt. Der Ortsname geht wahrscheinlich auf den lateinischen Personennamen
Victorius zurück und bedeutet mit der Endung
-ach soviel wie
Landgut des Victorius.
Im Mittelalter lag das Herrschaftsrecht über Wichtrach während langer Zeit beim Kloster Einsiedeln. Im 14. Jahrhundert ist ein Adelsgeschlecht von Wichtrach bezeugt. Im Jahre 1528 gelangte Wichtrach unter direkte Berner Herrschaft und wurde dem Landgericht Konolfingen unterstellt. Darin wurde Wichtrach Standort eines Vennergerichts. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörten Niederwichtrach und Oberwichtrach während der Helvetik zum Distrikt Ste
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die heutige reformierte Pfarrkirche am Fuss des Lerchenbergs wurde 1745 erbaut. In den alten Ortskernen von Nieder- und Oberwichtrach sind zahlreiche stattliche Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. Der Schweikhof und der Erlacherhof sind herrschaftliche Landsitze.
Wirtschaft
Wirtschaft
Wichtrach war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau sowie die Milchwirtschaft und die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden.
Grössere Gewerbe- und Industriezonen entstanden seit den 1960er Jahren in der Aareebene, insbesondere in Bahnhofnähe. In Wichtrach sind heute Betriebe des Baugewerbes, der Informatik, der Elektrobranche, der Film- und Videotechnik, der Automobilindustrie, der Nahrungsmittelverarbeitung, des Gartenbaus und mechanische Werkstätten vertreten. Wichtrach ist seit 1907 Standort einer Sekundarschule.
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Ausgedehnte Wohnquartiere wurden in der Aareebene nahe dem Bahnhof und an leicht erhöhter Lage oberhalb der alten Ortskerne errichtet. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den grösseren Ortschaften der Umgebung und in
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