Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
05:45
 
 
+
»
 

Geschichte

Das auf beiden Ufern der Neiße gelegene Dorf Lugknitz wurde urkundlich erstmals im Jahr 1505 erwähnt und gehörte spätestens seit 1595 zur Standesherrschaft Muskau.
Lugknitz gehörte zu dem Teil der Oberlausitz, den Sachsen 1815 als Resultat des Wiener Kongresses an Preußen abtreten musste.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelten sich am rechten Ufer der Neiße einige Industriebetriebe an. Auf Grund reicher Tonvorkommen handelte es sich vor allem um keramische Betriebe, aber auch kleinere Braunkohlegruben entstanden. Auch eine Hohlglashütte und eine Möbelfabrik siedelten sich an. Mit der 1898 gebauten Eisenbahnstrecke von Muskau nach Sommerfeld (Lubsko) erhielt das Dorf einen Bahnhof. Aus dem sorbischen Bauerndorf wurde innerhalb weniger Jahre ein deutsches Industriedorf. Im Februar 1914 hatte das Dorf „eine Glashütte mit vier Öfen, eine Zweigniederlassung der Deutschen Ton- und Steinzeugwerke (Charlottenburg), ein Zweigwerk der Deutschen Steinzeugröhrenfabrik (Hoffmann-Bunzlau), zwei Dachstein- und Chamottefabriken, Ziegelein, zwei Tonwarenfabriken, eine Spezialfabrik für Ausziehtische und eine im Vollbetriebe stehende Kohlengrube.“

Mit der Wiederinbetriebnahme der Grube Babina (sorbisch für ‚Großmutter‘) im Jahr 1921 wurde Lugknitz durch den Braunkohlebergbau geprägt. Dieses Bergwerk wurde zu einem der innovativsten Braunkohlebergbaubetriebe Preußens; es wurde beispielsweise ein neues Abbauverfahren entwickelt, das später in mehreren Gruben mit adäquaten geologischen Bedingungen Anwendung fand.

Am 1. Februar 1933 wurde im Kreis Rothenburg (Ob. Laus.) der Amtsbezirk Lugknitz gegründet. Dieser umfasste die sechs Landgemeinden Berg, Burglehn Muskau, Gablenz, Köbeln, Krauschwitz und Lugknitz. Zum 1. April 1938 wurde der Amtsbezirk um die Gemeinde Krauschwitz verkleinert, die mit Rudolfhütte (vormals Keula) zusammengeschlossen wurde und in den neu gegründeten Amtsbezirk Krauschwitz kam.

Zum 1. April 1940 wurde die Gemeinde Lugknitz aufgelöst. Etwa zwei Drittel wurden gemeinsam mit den Gemeinden Berg und Köbeln der Stadt Muskau eingegliedert, der Rest wurde etwa zu drei Vierteln in Sagar und einem Viertel in Krauschwitz eingegliedert. Der verkleinerte Amtsbezirk wurde in Amtsbezirk Gablenz umbenannt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Lugknitz, wie das gesamte Muskauer Stadtgebiet, stark zerstört.

Nach dem Krieg entstand die, nun auf polnisch verwaltetem Gebiet liegende, Gemeinde Łęknica neu, wobei die Fluren westlich der Neiße bei Muskau verblieben und stattdessen die östlichen Vororte Muskaus und große Teile des Pückler-Parks zu Łęknica kamen. 1956 wurde der Ort zur stadtartigen Siedlung und erhielt 1969 Stadtrecht.

Łęknica wurde 1950 in die neu gegründete Woiwodschaft Grünberg eingegliedert und verblieb in dieser auch nach der Umstrukturierung der Woiwodschaften im Jahr 1975.

Nach der politischen Wende in Ostmitteleuropa in den Jahren 1989/1990 entstand an der Grenzbrücke einer der größten Märkte an der deutsch-polnischen Grenze.

Basierend auf dem Artikel Łęknica der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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