Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung einer slawischen Siedlung stammt aus dem Jahr 1354, als der Ort durch seine Eigentümer von Lossow an die Stadt Frankfurt (Oder) verkauft wurde. Mit dem Kauf erwarb Frankfurt eine Siedlung mit 12 Hufen Fläche, 17 Bauern, zehn mit je einer halben Hufe, die restlichen sieben mit je einer Hufe Land, und sechs Kossäten.
1477 zog ein Heer unter Hans von Sagan durch das Dorf und plünderte es.
1651 gab es eine Schule im Ort.
1759 während des Siebenjährigen Krieges wurde Schwetig 1759 während der Schlacht bei Kunersdorf von der russischen Armee niedergebrannt. Einzig die Schmiede überstand den Brand.
1763 wurde ein Mattig Dorfschulze. Dieses Amt blieb, abgesehen von einer kurzen Unterbrechnung, bis 1852 in Händen dieser Familie. Vergleicht man die Situation mit den anderen Ratsdörfern Frankfurts, so ist dies sehr ungewöhnlich. Denn vor allem seit dem 18. Jahrhundert wechselten die Schulzen häufig, da die Position durch weniger Privilegien immer unattraktiver wurde. Nur das ebenfalls zu Frankfurt gehörende Trettin konnte eine ähnliche Beständigkeit aufweisen.
Im November 1806 wurde der Ort von der französischen Armee besetzt und die Einwohner mussten Soldaten Unterkunft gewähren und sie versorgen. 1820 gab es 50 Wohn- und 60 Wirtschaftshäuser sowie eine Mühle.
Ein großer Brand vernichtete am 13. Juni 1855 20 Häuser, 16 Scheunen, 31 Ställe und drei Schuppen.
1873 kam das Dorf im Rahmen einer Verwaltungsreform zum Landkreis Weststernberg.
Ein Inspektionsbericht vermerkte 1914 über die Schule Schulhaus für Bedürfnisse ausreichend wobei auf Grund der Kenntnisse der Finanzlage und der Situation der Schulen im Umkreis zu vermuten ist, dass die Ausstattung nur sehr gering war. 1929 erhielt die Schule eine Rundfunkanlage für den Unterrichtsgebrauch.
Bei den Kreistagswahlen am 30. November 1925 wählten in Schwetig 152 die SPD, sieben den Block der Mitte, 142 die Brandenburger Heimatliste und neun die NSAP. Die KPD erhielt keine Stimmen.
Bei den Reichstagswahlen vom 31. Juli 1932 stimmten 129 für die SPD, 71 für die KPD, einer für das Zentrum, 21 für die DNVP und 137 für die NSDAP.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde im Oktober 1940 bei Schwetig das Arbeitserziehungslager „Oderblick“ für Polen, Belgier, Franzosen, Bulgaren, Niederländer, Jugoslawen, Russen, Ukrainer und Italiener errichtet. Das Lager an der Stelle des vormaligen Arbeiterlager für den Autobahnbau war für 400 Häftlinge errichtet worden und unterstand der Gestapo-Leitstelle in Frankfurt (Oder). Lagerkommandant war SS-Obersturmführer Schneider, stellvertretender Lagerkommandant SS-Stabsscharführer Willi Dietrich. Da das Lager auch als erweitertes Gefängnis genutzt wurde, gab es eine Frauenabteilung, in der deutschen Frauen gefangen gehalten wurden. Ihre Behandlung war besser als die der anderen Insassen. Ende 1941 brach Flecktyphus aus und das Lager wurde bis zum 7. Mai 1942 vollständig isoliert.
Ab dem 30. Januar 1945 begann die Auflösung des Lagers, als 1.600 Häftlinge auf einen Todesmarsch zum KZ Sachsenhausen geschickt wurden. Wie viele den Marsch überlebten, ist nicht bekannt. Am 31. Januar 1945 wurden hier etwa 70 kranke Häftlinge in der Krankenbaracke eingeschlossen und verbrannt. Auch die anderen Baracken wurden verbrannt und dabei wahrscheinlich auch alle Unterlagen zu dem Lager.
Am 2. Februar 1945 flüchteten die Einwohner von Schwetig in Richtung Frankfurt vor den herannahenden sowjetischen Truppen. Am 3. Februar nahm die 77. Geschützendivision der 69. Armee den Ort dann kampflos ein.
Mit der Festlegung der Oder als neuer Westgrenze Polens wurde Schwetig als Åšwiecko Teil Polens. 1977 wurde eine Gedenkstätte für die Opfer des Arbeitslagers errichtet.
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