Geschichte
Wie die meisten Kirchen im alten Herzogtum Schleswig wurde auch die Nikolaikirche von Abild im 12. Jahrhundert errichtet. Verwaltungstechnisch gehörte das Kirchspiel zum Ellumsyssel, dessen Zentrum Ellum unweit nördlich des Kirchspiels liegt. Untergerichts- und Polizeidistrikt war zunächst die Hoyerharde mit dem weiter westlich gelegenen Hoyer als Hauptort. Als diese durch die Erwerbung der mittleren Kirchspiele um Mögeltondern durch den Bischof von Ripen geografisch geteilt wurde, machte sich der östliche Teile mit Abel als Tonderharde selbständig. Im 14. Jahrhundert verlor der Ellumsyssel seine Bedeutung, als die Ämter aufstiegen. Abel gehörte zum Amt Tondern.
Der Bischof von Ripen erwarb jedoch auch einige Stellen im Kirchspiel Abel. Auch das Kloster Lügum und das im Nachbarkirchspiel Hostrup gelegene adelige Gut Solvig erwarben im Mittelalter Besitzungen in Abel, so dass es dort insgesamt vier verschiedene Gerichtsbarkeiten gab. Die Ripener Besitzungen gehörten sogar zum Königreich Dänemark und nicht zum Herzogtum Schleswig.
Nach der Reformation wurde das Kloster Lügum aufgehoben. Dessen Besitzungen bildeten jedoch auch fortan eine administrative Einheit als weltliches Amt Lügumkloster. Dazu gehörte auch weiterhin und bis 1864 der Streubesitz im Kirchspiel Abel, der mit einigen weiter westlich gelegenen Streubesitzungen die Vogtei Abel bildete. Die Besitzungen von Solvig wurden 1724 wieder der Harde unterstellt, blieben jedoch hinsichtlich der Wirtschafts- und Finanzverwaltung mit den übrigen Streubesitzungen als Kommune Solvig ebenfalls bis 1864 bestehen. 1544-1581 gehörte Abel (mit Ausnahme der ripensischen Besitzungen) zum Haderslebener Herzogtum unter Johann dem Älteren, danach bis 1713 zu Gottorf.
Im 19. Jahrhundert geriet das Kirchspiel Abel wie das gesamte Herzogtum Schleswig in den Sog des Nationalismus. Die Bewohner wurden überwiegend Dänisch geprägt, doch die unmittelbar südlich gelegene Stadt Tondern schloss sich der deutsch-schleswig-holsteinischen Seite an. 1864 fiel das gesamte Kirchspiel Abel mit Schleswig an Preußen. 1867 wurde das Amt Tondern zum preußischen Kreis Tondern umgeformt, und Abel wurde einer neuen Hardesvogtei Tondern unterstellt, die 1871 zur Hardesvogtei Wiesby gelegt wurde.
1889 wurden die schleswigschen Hardesvogteien durch einheitliche Amtsbezirke ersetzt. Der bis 1920 bestehende Amtsbezirk Abel umfasste neben dem gesamten Kirchspiel auch die Gemeinden des Landkirchspiels Tondern, nämlich Twedt und Groß und Klein Emmerschede.
Bei der Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit am 10. Februar 1920 stimmten im Kirchspiel Abel 402 Personen für Dänemark und 219 für Deutschland. Ab dem 15. Juni 1920 war Abild eine dänische Kirchspielslandgemeinde. 1970 wurde sie Teil der Kommune Tønder im Sønderjyllands Amt.
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