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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
06.05.2024
06:17
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Gegend um Abtwil war bereits während der Römerzeit besiedelt. Auf dem «Heidenhügel» befand sich damals eine villa rustica. Um die römische Ruine herum hauten die Alamannen zwei Dutzend Gräber in den Sandsteinboden. Die 1860 bei Bauarbeiten entdeckten Gräber waren genau nach Mass in den Boden gehauen worden. Diese Technik wurde auch bei Gräbern in Algerien angewendet, die eingewanderten Berbern zugeschrieben werden. Ob mehr als Zufall dahinter steckt, konnte bis heute noch nicht nachgewiesen werden.

Die erste urkundliche Erwähnung von Apwiler erfolgte im Jahr 1256 in einer Urkunde des Klosters Muri. Damals versuchte Graf Gottfried von Habsburg-Laufenburg vergeblich, seinen Besitzanspruch über das Dorf geltend zu machen. Der Ortsname ist alemannischen Ursprungs und bedeutet «Hofsiedlung des Appo», ist also nicht von einem Abt abgeleitet. Die Grundherrschaft lag bis 1805 bei der Johanniterkommende in Hohenrain. Abtwil war während des Mittelalters Teil des habsburgischen Amtes Meienberg.

Im Jahr 1415 eroberte Luzern das Amt Meienberg, musste es aber 1425 an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben. Aus den eroberten Gebieten wurden die Freien Ämter gebildet, eine Gemeine Herrschaft. Nachdem 1742 die alte Kirche über dem (damals noch nicht entdeckten) alemannischen Friedhof im Ortsteil Altchilen abgebrochen und durch einen Neubau am heutigen Standort ersetzt worden war, wurde Abtwil 1748 eine eigene Pfarrei. Bis 1865 stammten die Pfarrer alle aus dem Kloster Engelberg.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Abtwil wurde eine Gemeinde im Distrikt Muri des kurzlebigen Kantons Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Zusammen mit Fenkrieden bildete sie eine Agentschaft. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb das Dorf landwirtschaftlich geprägt, die Einwohnerzahl schwankte viele Jahrzehnte lang zwischen 300 und 400. Während des Zweiten Weltkriegs wurde im Moos Torf abgebaut. Ende der 1980er setzte eine durch die Nähe zu den Städten Luzern und Zug begünstigte markante Bautätigkeit ein. Die Gemeinde wuchs innerhalb von fünfzehn Jahren um fast das Doppelte.

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