Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung des Adelssitzes „Haus an der Aa“ datiert um 1030.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erhielt Ahaus die Stadtrechte. Die so genannte Herrschaft Ahaus fiel 1406 an die Fürstbischöfe von Münster.
Auf den 4. Oktober 1650 datiert der Besuch des neuen Fürstbischofs von Münster Christoph Bernhard von Galen. Auf dessen Veranlassung wurde auch 1653 die erste deutsche Fayence-Manufaktur in Ahaus gegründet. Diese wurde bereits 1657 wieder geschlossen. Es kam 1688 zum Abriss der alten Burg auf Veranlassung des Fürstbischofs Friedrich Christian von Plettenberg.
Der Neubau des barocken Wasserschlosses nach den Plänen des Ambrosius von Oelde wurde 1690 fertiggestellt. Die Gesamtanlage mit Gartenareal war 1718 fertig. 1763 bis 1767 datiert die Modernisierung des Schlosses unter der Leitung von Johann Conrad Schlaun. Errichtet wurden der gartenseitige Mittelrisalit und die Gartentreppe. Das barocke Wasserschloss zählt noch heute zu den zentralen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
1803 fielen Herrschaft und Schloss Ahaus durch den Reichsdeputationshauptschluss an die Fürsten zu Salm-Salm und Salm-Kyrburg (Fürstentum Salm). Nach kurzzeitiger Zugehörigkeit zu Frankreich ab 1810 (in dieser Zeit hatte Frankreich das Fürstentum Salm annektiert) kam die Stadt 1813 unter preußische Herrschaft.
1829 wurde Schloss Ahaus an Hermann Oldenkott aus Amsterdam verkauft. Nun wurde in der gesamten Anlage eine Tabakfabrik eingerichtet.
Der Stadtbrand vom 13. Oktober 1863 zerstörte die Stadt fast völlig.
Im Jahre 1881 erfolgte die Gründung einer Zündwarenfabrik. Zwei Jahre später wurde die Westfälische Jutespinnerei und Weberei gegründet. Im Jahre 1886 errichtete die Jutefabrik ihre Arbeitersiedlung, die Kolonie und das heutige Stadtgebiet Oldenburg. Es entstand in einem Teil der damaligen Bauerschaft Ammeln. Der Name Oldenburg führt auf die alte Flurbezeichnung „die Ollenburg“ zurück.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Wasserschloss durch einen Bombenangriff zerstört. 1949 wurde es durch Kreis und Stadt Ahaus wiederaufgebaut. Das Dorf Wüllen wurde 1969 zu Ahaus eingemeindet.
Im Zuge der Kommunalen Neugliederung wurde Ahaus im Jahre 1969 zunächst mit dem Amt Wüllen (bestehend aus den Gemeinden Wüllen und Ammeln) zusammengeschlossen. Zum 1. Januar 1975 wurde dann, ausgelöst durch das Münster-Hamm-Gesetz, das Amt Wessum mit den Gemeinden Alstätte, Ottenstein und Wessum (einschl. Graes) eingemeindet. Die Stadt verlor dabei den Kreissitz an Borken.
Am 17. September 1879 wurde an der Wüllener Straße erstmals eine evangelische Kirche in Ahaus eingeweiht. Im März 1945 wurde der oben genannte Kirchenbau durch Kriegseinwirkungen stark beschädigt, nach dem Wiederaufbau dann 1954 weitestgehend umgestaltet. U.a. wurde der Glockenturm erneuert und in den Westgiebel des Kirchenschiffes ein neues Rundfenster eingebaut.
Die katholische Kirche St. Mariä Himmelfahrt mit dem hohen Glockenturm ist das beherrschende Gebäude auf dem Marktplatz in Ahaus. Bereits in der Frühzeit der Ahauser Geschichte stand an dieser Stelle eine Kirche. Im Jahre 1965 wurde das alte Kirchenschiff bis auf den neugotischen Turm abgerissen und an seine Stelle die neue Kirche nach einem Entwurf des Architekten Erwin Schiffer, Köln, errichtet. Beherrscht wird heute die Ansicht des Kirchenbaus durch rasterartige, schneeweiße Betonelemente mit bunter Verglasung. Diese Fenster sind von Prof. Georg Meistermann geschaffen worden.
Die Kath. Kirche St. Josef wurde 1952 errichtet. Einschiffiger Ziegelbau mit geradem Chorabschluss. Im Innern befindet sich der alte Kreuzweg aus Sandstein, der ursprünglich zur alten, abgerissenen Kirche St. Mariä Himmelfahrt gehörte.
Am östlichen Rand des bebauten Areals der Stadt liegt die Ammelner Kapelle. Das kleine Gotteshaus wurde im neugotischen Stil 1881 komplett neu aufgebaut, nachdem es bald nach der Ersterrichtung in 1733 niedergebrannt war.
Überregionale Bekanntheit erlangte der Ort durch den Widerstand der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ e.V (BI Ahaus) und vieler anderer Gruppierungen gegen den Bau und Betrieb des umstrittenen Brennelementezwischenlagers (auch Transportbehälterlager Ahaus genannt, BZA) und die damit verbundenen
Castortransporte.
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