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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
06:00
 
 
+
»
 

Geschichte

Um 800 wurde das Gebiet um Ahlten besiedelt, 865 ging es als Lehen an die Grafen von Rohden. Eine erste urkundliche Erwähnung des Adelsgeschlechts Alten mit Stammhaus Ahlten und Besitz in Förste bei Hildesheim erfolgte 1182, die des Ortes 1226. Um 1300 wurde die Kapelle Ahlten erstmals auf einer Karte dargestellt. Daher wird ihre Entstehung in diesem Zeitraum vermutet. 1349 wechselten Ahlten und Höver, die bisher zur Kirche in Kirchrode gehörten, zum Kirchspiel Ilten.

Ab 1527 hielt die Reformation auch in Ahlten Einzug. 1635 wurde, nachdem 1588 die Errichtung von Schulen durch die Generalinvestitur angeordnet wurde, ein erster Lehrer in Ahlten eingesetzt.

1641 und 1642 verließen die Ahltener in der Folge des dreißigjährigen Krieges aus Angst vor Plünderungen ihr Dorf nicht unnötig. So fanden Bestattungen in dieser Zeit an der Kapelle Ahlten und nicht wie sonst üblich auf dem Friedhof Ilten statt. Da bis Kriegsende keine Gottesdienste mehr im Ort abgehalten wurden, war der Verfall der Kapelle unübersehbar. Bei Kriegsende erinnerte den Iltener Pastor der Anblick der Kapelle an einen Viehstall.

1648 veranlasste der Iltener Pastor den Bau einer neuen Schule gleich hinter der Kapelle. 1732 erhielt Ahlten eine Brauerei. Der Schießsport wurde 1734 erstmals urkundlich erwähnt. 1750 erfolgte die Einführung der Brandversicherungspflicht im Königreich Hannover. Dies war auch für Ahlten besonders erforderlich, hatte es doch immer wieder verheerende Brände in der Ortschaft gegeben. 1781 erwarb Justus Ludwig Schlemm das Gut Ahlten. 1795 bezogen die Ahltener Schüler ein neues Schulhaus, da das alte in schlechtem baulichen Zustand war.

Von 1842 bis 1843 fanden die baulichen Arbeiten der Eisenbahnstrecke Hannover- Braunschweig auf Ahltener Gebiet statt. Von 1853 bis 1864 fand eine erste Flurbereinigung (Verkoppelung) statt, deren Kosten aus den Entschädigungen der Königlichen Eisenbahnverwaltung für den Bau der Strecke Hannover-Braunschweig bestritten wurden. 1884 wurde Ahlten im Zuge der preußischen Verwaltungsreform dem neu gegründeten Kreis Burgdorf zugeschlagen.

1889 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet, 1896 der "Turn- und Sportgemeinschaft von 1896 e.V."
1898 hielt die elektrische Stromversorgung Einzug im Ort, 1904 folgten die ersten Telefonanschlüsse.
Das Umspannwerk der PreussenElektra ging 1929 in Betrieb, ab 1931 errichtete die PreussenElektra Wohngebäude für ihre Mitarbeiter. 1933 wurde eine Badeanstalt eingeweiht.

Von 1934 bis 1936 erfolgte der Bau der Reichsautobahn Hannover-Berlin durch den Ahltener Wald. Dabei entstand der Blaue See. 1941 bis 1945 erhielt Ahlten mehrere Treffer durch Brandbomben der Alliierten, was zu schweren Schäden führte. Durch den zweiten Weltkrieg verloren mindestens 200 Ahltener, Soldaten wie Zivilisten ihr Leben, einschließlich der Verluste unter den aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Ahlten Vertriebenen.

1952 begann die Ausbeutung der Erdölvorkommen. Ab 1960 wurde für den Bau der Autobahn Kassel-Hamburg der Blaue See als Rohstoffquelle für Sand und Kies erheblich erweitert. 1962 begann die Flurbereinigung und Anlage eines Friedhofs (bis dahin gab es in Ilten einen gemeinsamen Friedhof). 1966 siedelte sich das Rechenzentrum der Genossenschaftsbanken (GRZ) an. Das neue Rathaus Zum Großen Freien 42 wurde 1968 bezogen. Im Rahmen der Gebietsreform wurde der Gebietsänderungsvertrag mit den Orten der "neuen Stadt Lehrte" 1973 abgeschlossen.

1974 wurde der Anschluss an die Stadt Lehrte als Ortsteil vollzogen. Durch die Gebietsreform ging die Eigenständigkeit als Samtgemeinde verloren. Dieser Umstand wird bis heute von vielen Ahltenern bedauert. 1979 erhielt Ahlten östlich eine Umgehungsstraße, die L 385 von der B 65 nach Lehrte, 1986 wurde ein neues Feuerwehrhaus eingeweiht. Die Flurbereinigung wurde 1989 abgeschlossen. 1995 wurde die Erdölförderung eingestellt, was Voraussetzung dafür war, dass 1999 der Erdgasspeicher in Betrieb genommen werden konnte. Im Rahmen von Erweiterungsarbeiten an den Bahngleisen wurde 2000 die Brücke über die Eisenbahnstrecke Hannover-Lehrte im Verlauf der Kreisstraße K 122 von Ahlten nach Kolshorn neu gebaut. 2004 erfolgte nach 38 Jahren die Schließung der Genossenschaftlichen Rechenzentrale der Volks- und Raiffeisenbanken (GRZ). 2005 feierte die evangelische Gemeinde die Einweihung eines neuen Gemeindezentrums.

Reinhard Mey gehört zu den ehemaligen Bewohnern Ahltens.

Basierend auf dem Artikel Ahlten der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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