Geschichte
Eine wichtige Rolle in der Gründung des Stadtteils spielte der russische Physiker und Mathematiker Michail Alexejewitsch Lawrentjew (Михаил ÐлекÑеевич Лаврентьев, 1900–1980), erster Vorsitzender der Sibirischen Abteilung der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Nach der Gründung entstanden innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Forschungseinrichtungen und die Nowosibirsker Staatsuniversität.
Zur Spitzenzeit sowjetischer Forschung war der Nowosibirsker Stadtteil Heimat von 65.000 Wissenschaftlern und ihrer Familien und war eine privilegierte Zone der akademischen Elite. Insgesamt wohnten hier etwa 200.000 Menschen. Der von Alexei Nedoria und Svetlana Tichonowa entworfene Computer ’ ’ ’ Kronos 2.6’ ’ ’ wurde hier als einziges sowjetisches Modell in großer Serie hergestellt.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann auch ein Niedergang von Akademgorodok, da viele Wissenschaftler die Institute Richtung Westeuropa oder USA verließen. Bis 1999 schrumpfte die Einwohnerzahl auf ca. 50000. Das Städtchen genießt aber bis heute einen guten Ruf in Bereichen wie der Kernphysik und der Mikrobiologie. Des Weiteren haben sich im Umfeld der Universität im Laufe der Neunziger Jahre eine große Zahl von Softwarefirmen angesiedelt, die auf eine große Zahl gut ausgebildeter Mathematiker und Informatiker zurückgreifen können. So wurde, wohl vor allem im Westen und im Zuge der New Economy Euphorie, der Begriff Silicon Taiga, in Anlehnung an Silicon Valley geprägt.
Für die Einwohner von Nowosibirsk stellt Akademgorodok weiterhin eine attraktive Wohngegend dar.
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