Geschichte
Alcobaça geht zurück auf römische Siedlungen. In Alcobaça liegt mit dem Mosteiro de Alcobaça eines der größten, berühmtesen und ältesten Klöster des Landes (Weltkulturerbe). Die Anlage geht auf das Jahr 1153 zurück, als Portugals erster König Afonso Henriques dem Orden der Zisterzienser das etwa 500 km² große spätere Klostergebiet, das aus der Hand der Mauren gewonnen worden war, schenkte. Bernhard von Clairvaux (1090-1153), Abt des Hauptklosters der Zisterzienser in Clairvaux und einer der einflußreichsten Kleriker seiner Zeit hatte ihm bei seinen Auseinandersetzungen mit Alfonso VII. von Leao und Kastilien wegen der einseitig erklärten Unabhängigkeit Portugals und der Selbstkrönung von Alfonso Henriques zum König von Portugal im Jahre 1139 vermutlich die Unterstützung des Papstes verschafft, zumal von 1145-1153 mit Eugen III. erstmals ein Zisterzienser auf dem Papstthron saß. Die päpstliche Bulle zur Anerkennung Portugals, nunmehr von Alexander III. erlassen, ließ aber bis 1179 auf sich warten. Mit dem Bau des Klosters wurde 1178 begonnen und im Jahre 1240 mit seinem ersten Abschnitt (Kirche und 1. Kreuzgang) beendet. Infolge des anfänglich insbesondere aus Burgund erfolgenden starken Zustroms von Ordensbrüdern wurde die Anlage ständig erweitert, so unter anderem mit drei weiteren Kreuzgängen (wovon, neben dem ersten von 1178, noch zwei erhalten sind). Noch im Jahre 1755 wurde die Bibliothek erstellt, seiner Zeit einer der größten Portugals, bevor 1834 aufgrund staatlicher Anordnung Alcobaça wie alle anderen Klöster in Portugal schließen musste.
Westlich und 70 Meter oberhalb des Klosters befinden sich die Ruinen des Castelo de Alcobaça, einer Burganlage maurischen, nach anderer Meinung bereits wisigotischen (West-Goten) Ursprungs. Den Mauren hatte sie zusammen mit den Burgen von Leiria, Santarem und Alfeizeirão wahrscheinlich als Frontlinie zwischen den Flüssen Tejo und Mondego gedient. Sie war aber im 12. Jahrhundert weitgehend zerstört, sodass sie von König Alfonso Henriques im Jahre 1147 wieder neu aufgebaut wurde. In der Folgezeit diente sie vor allem dem Schutz der Mönche vor den immer wieder einfallenden Mauren, wie in den Jahren 1184 und 1195, als das im Bau befindliche Kloster stark zerstört wurde. 1422 wurde das Castello bei einem Erdbeben schwer beschädigt, jedoch wiedererrichtet. Bei dem Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 wurde es erneut stark beschädigt. 1838 ordnete Königin Maria II. (Portugal) an, das Kastell zu schleifen und der Landkreis begann damit, die Steine zu verkaufen, die in vielen Zivilgebäuden dieser Zeit Verwendung fanden. Die Außenmauern wurden 1952/53 teilweise wiederhergestellt.
Etwa 400 Meter nördlich auf der anderen Seite des Flusses Alcoa liegt die Kirche Nossa Senhora da Conceição, die auf das im Jahre 1153 errichtete provisorische Kloster, der Abadia Velha, zurückgeht.
Vom Kloster in Alcobaça aus wurde das ihm gestiftete Land in den folgenden Jahrhunderten urbar gemacht und besiedelt. So gingen die meisten anderen Ortschaften des Landkreises aus von den Mönchen gegründeten Meierhöfen hervor, wovon heute noch Kapellen und Schandpfähle (pelourinhos, Arme-Sünder-Säulen) zeugen. Die Mönche betrieben neben dem Weinbau noch Nuss- und Olivenanbau, später auch Obstanbau, wofür Alcobaça noch heute bekannt ist. In Alfeizeirão, heute im Binnenland knapp 5 km von der Lagune von São Martinho do Porto entfernt gelegen, sowie in Pederneira, heute ein Teil Nazarés, und Paredes besaß das Kloster bereits im Mittelalter eigene Häfen.
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