Geschichte
Die erste Gründung am Standort des heutigen Alexisbad war Kloster und Ort Hagenrode, gegründet durch den Abt Hagano 975. Es war eine Tochterzelle des Klosters Nienburg und eine der ältesten Siedlungen im Unterharz. Das Klost Nienburg erhielt 993 von König Otto III. das Recht, in Hagenrode einen Markt und eine Münzstätte zu errichten. Dieses Recht wurde 1000 erneuert. Ab 1000 gehörte es zur Schutz-Vogtei von Adalbert von Ballenstedt, dem Vater des ersten Askaniers, Esico von Ballenstedt (990-1060). Am 24. Mai 1179 wurde es als Propstei der Benediktiner unter den Schutz Papst Alexanders III. gestellt und in seinen Besitzungen bestätigt. Die Mönche verließen das Gebiet jedoch später, um sich bei Naumburg anzusiedeln. Im Bauernkrieg wurden Dorf und Kloster 1525 zerstört und die Ländereien fielen nach der Reformation an die anhaltischen Landesherren.
Zur Entwässerung der Harzgeroder Gruben des Silberbergbaus wurde ein Stollen nahe Hagenrode getrieben, aus dem ab 1692 Schwefelkies (Pyrit) gewonnen wurde. Wegen Unwirtschaftlichkeit verfiel der Stollen später wieder. Ab 1759 wurde die Pyritgewinnung durch Fürst Friedrich Albrecht wieder aufgenommen, um durch Destillation Schwefel zu erzeugen. 1766 wurde das Wasser auf seine Heilkraft untersucht und 2 Jahre später wegen seines Eisen-, Bittersalz- und Kocherde-Gehalts erstmals für Kuren verwendet. 1772 wurde der Badebetrieb mangels Gästen wieder eingestellt.
Unter Herzog Alexius wurde das Wasser des Stollens 1809 erneut untersucht und wegen seines Gehalts an Iod, Fluor und Eisen empfohlen. Der wieder auflebende Kurbetrieb führte zur Gründung einer Brunnendirektion, Errichtung einer Badeanstalt, einer Spielbank und schließlich zur Entstehung von Alexisbad. Bekanntester Kurgast des überregional bekannten Kur-, Bade- und Erholungsortes war 1820 Carl Maria von Weber. Die Architektur und Ortsplanung des Ortes geht auf den Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) zurück.
In Alexisbad traf sich am 12. Mai 1856 die Gründungsversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure.
Die Steine des alten Dorfes wurden 1870 zum Bau des "Hotels Klostermühle" verwendet, das ab 1912 auch Strom für Alexisbad lieferte. In der DDR wurden die Anlagen als Ferienheim genutzt.
Der Schriftsteller Walter Kempowski beschrieb Alexisbad im Kapitel "Harzreise" in seinem Roman "Tadelloeser & Wolff". Im Roman nannte er den Ort jedoch "Sophienbad". Er beschrieb seine Jugenderlebnisse während des Sommerurlaubs 1939 in Alexisbad, wo Familie Kempowski im Offiziersheim als Feriengäste gewohnt haben. Dieses "Offiziersheim" ist immer noch erhalten und nun in einem Hotelkomplex mit integriert.
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