Geschichte
Siehe Geschichte des Wienerwalds.
Geschichtliche Daten von Altenmarkt selbst:
Altenmarkt gehörte so wie Nöstach-Hafnerberg und Thenneberg der Herrschaft des 1134 oder 1136 gegründeten Benediktinerstiftes Mariazell in Österreich dem heutigen Klein-Mariazell an.
Das ca. 8 km nordwestlich gelegene, als Holzhauersiedlung errichtete Sankt Corona hat eine eigene geschichtliche Entwicklung.
Altenmarkt hatte sich schon seit längerer Zeit – vor allem durch die Wasserkraft der Triesting– zu einem wirtschaftlichen Mittelpunkt der Region entwickelt, hatten sich hier doch im Gegensatz zu den umliegenden Orten, die durchwegs bäuerlich besiedelt waren, vor allem Handwerker und Kaufleute angesiedelt. Aus diesem Grund ersuchte Abt Michael I. König Friedrich IV. (dem späteren Kaiser Friedrich III. des Römischen Reiches Erzschlafmütze) jeden Samstag hier einen Wochenmarkt abhalten zu dürfen, was ihm auch gewährt wurde. Das diesbezügliche Privileg wurde im Jahre 1448 ausgestellt.
Nach dem großen Türkeneinfall des Jahres 1529 –in dessen Folge das Land verheert, drei Mönche des Klosters von den Eindringlingen ermordet, und die Bevölkerung stark dezimiert wurde– kam der Markt jedoch wieder ab und konnte trotz eifriger Bemühungen, vor allem von Abt Valentin Stambler (1618 -1653), nicht mehr eingeführt werden.
Auch der zweite und dritte Einfall der Türken 1532 und 1683 hatte auf das Triestingtal nachhaltige Wirkung: Das Kloster wie auch die Häuser der umliegenden Ortschaften wurden niedergebrannt. Der Bevölkerungsverlust wurde durch Zuwanderungen aus anderen Ländern des Habsburgerreichs um 1694 wieder wettgemacht. St. Corona wurde besiedelt.
Das Stift litt aber auch bis in 17. Jahrhundert hinein am Geist der Reformation: Streitigkeiten mit protestantischen Grundherren der Umgebung und Mangel an Geistlichen führte so weit, dass die Kirchen in Altenmarkt und Nöstach nicht mehr mit Priestern besetzt werden konnten, und oft der Abt der einzige Geistliche im Kloster war.
Die Gottesdienste wurden daher in dieser Zeit in der Pfarrkirche St. Thomas, die sich im Stift befand, gehalten. Die anderen Gotteshäuser wurden vernachlässigt.
Das 18. Jahrhundert brachte Industrie ins Triestingtal. Die wirtschaftlichen wie auch kulturellen Auswirkungen: im Barockstil wurden Stuckdecken, Fassaden und Kirchen ausgestaltet und neue Kirchenbauten 1719–1721 in St. Corona, 1729–1745 am Hafnerberg und 1754–1774 in der Dornau in Thenneberg errichtet. In Nöstach und Thenneberg entstehen Gaststätten und Häuserrotten, in St. Corona eine Schule.
1844 entstand in Altenmarkt eine Poststation, die allerdings 1877 wegen des Baues der Leobersdorfer Bahn wieder aufgelöst wurde.
1848 erfolgte die Aufhebung der Grundherrschaft, die politischen Bezirke und Gemeinden wurden gebildet, und in den folgenden Jahren auch hier erstmals Bürgermeister gewählt.
1875 Im Haus Nr. 64 entstand ein Gendarmerieposten, der bis 1972 bestehen blieb.
1883 wurde das heutige Haus Nr. 61 als Postamt erbaut und zugleich der Postsparkassendienst eingeführt.
1891 wurde die Feuerwehr in einem Requisitenhaus aus Holz neben der Post gegründet. Der erste Hauptmann war der Bäckermeister Leopold Weninger.
1921 wurden schließlich Altenmarkt und Thenneberg ans Telefonnetz angeschlossen.
Die Feuerwehr zog 1928 in ein gemauertes Gebäude am Ort des alten Requisitenhauses. Dieses wurde von der Feuerwehr bis 1989 benützt, ehe diese ihr neues Haus jenseits der Triesting beim Bahnübergang bezog.
1945 gegen Ende des Krieges, im April, setzten vor allem am Hafnerberg, in Nöstach und St. Corona noch heftige Kampfhandlungen ein. Dabei wurde die Hafnerbrücke, eine schöne auf drei Gewölbebögen ruhende Brücke, von der sich zurückziehenden deutschen Wehrmacht gesprengt; die Reste sind heute noch deutlich zu sehen. Das Hocheckschutzhaus wurde von den Russen niedergebrannt und der Altenmarkter Pfarrer Leopold Wieshaupt erschossen.
Basierend auf dem Artikel Altenmarkt an der Triesting der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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