Geschichte
Altheim gehört wie der Name es andeutet, zu den ältesten Siedlungsorten im Bliesgau. Früheste Spuren einer Besiedlung stammen aus der Jungsteinzeit (2000 - 2500 v. u. ZR) . Ein Steinbeil und eine Pfeilspitze wurden bei Ausgrabungen von Hügelgräbern in den Jahren 1928-1935 gefunden. Reichhaltig die Funde aus der Keltenzeit. 54 Grabhügel aus der Bronzezeit (1800 - 800 v. u. ZR), der Hallstattzeit (800 - 400 v. u. ZR) und der Latènezeit (400 v. u. ZR) wurden geborgen. In den geöffneten Gräbern fand man neben Skeletten Messer, Ketten und verschiedenen Schmuck. Auch die Römer lassen sich hier wie in den meisten anderen Orten des Bliesgaus belegen. Verschiedene Landhäuser sind gesichert.
Die Entstehung des Ortes fällt wahrscheinlich ins 6. Jahrhundert, da in diesem Zeitraum die Gründung eines merowingerzeitlichen Gräberfeldes fällt. Das bei Bauarbeiten Mitte der 1970er Jahre entdeckte Gräberfeld stellt eine Besonderheit dar, da es sich um das bis heute größte bekannte Gräberfeld der Merowingerzeit im Saarlandes handelt.
Die bis 1986 im Bereich der heutigen Merowingerstraße durchgeführten archäologischen Untersuchungen erbrachten insgesamt 115 Bestattungen mit 119 Individuen. Die systematische Gräberfelduntersuchung zeigte, dass der Friedhof von Altheim sowohl alamannischen als auch westfränkischen Einflüssen ausgesetzt war. Die ältesten Gräber fallen noch in die zweite Hälfte des 6. Jahrhunderts; das Ende der Belegung kann für das ausgehende 7. Jahrhundert angenommen werden.
Eine frühmittelalterliche Siedlung, die wahrscheinlich zu dem hier behandelten Gräbefeld gehören könnte, wird unter dem heutigen Ortskern von Altheim vermutet. Seine erste urkundliche Erwähnung fand der Ort Altheim im Jahr 1275: Der Pfarrer Folmar zu Altheim vermachte testamentarisch seinen Besitz dem nur wenige Kilometer entfernten Kloster Hornbach.
Die Grafen von Zweibrücken sind zu dieser Zeit Herren von Altheim, später durch Gebietsteilung das Haus Zweibrücken-Bitsch. Um 1500 leben bereits über 100 Menschen im Ort. Der Dreißigjährige Krieg (1618-48) führt jedoch zu einer beinahe vollständigen Verödung. So werden für die Jahre 1643 - 1686 kaum mehr als 2-4 Bewohner gezählt. Erst ab dem Jahr 1688 geht es wieder aufwärts. Die Aussicht zahlreicher Privilegien (zum Beispiel Steuerfreiheit auf 10 Jahre) lockt wieder Menschen in den Ort. 1689 wird die Pfarrei neu eingerichtet. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts hat sich die Bevölkerungszahl bei 600 stabilisiert. Altheim gehörte lange zu Lothringen und damit nach dessen Anschluss im Jahr 1766 zu Frankreich. Einige Bannsteine aus dem 17. Jahrhundert mit dem Lothringer Doppelkreuz sind auf dem Ortsgebiet erhalten. 1749 wurde eine französisch-königliche Poststation eingerichtet. Das alte Posthaus wurde 1973 abgerissen. Spät - 1781 - kam die Exklave Altheim (mit Neu-Altheim, Utweiler und Niedergailbach) in leyenschen Besitz. Die Bewohner waren darüber wenig erfreut. In einer Landschaftsversammlung in Ommersheim im Jahr 1789 verlangen Vertreter: "Wir wollen Lothringer sein und bleiben". Dieser Wunsch ging dann im Zuge der französischen Revolution auch in Erfüllung. Aber nur für kurze Zeit, denn nach dem Niedergang Napoleons kam Altheim an Bayern. Den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und den Ersten Weltkrieg (1914-18) überstand der Ort ohne sachliche Beschädigungen. Nach dem Krieg kam der Ort zum Saargebiet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bevölkerung wie in den anderen Orten des Bliesgaus zweimal evakuiert. Nach dem Krieg waren 85% des Ortes zerstört.
Seit 1974 ist der Ort ein Stadtteil von Blieskastel.
Interessant: Im Gegensatz zu vielen anderen Orten vollzog sich beim Ortsnamen über die Jahrhunderte hinweg kaum eine Änderung. Im 13. Jahrhundert 'Altheym' und schon Anfang des 14. Jahrhundert Altheim. Im 19. Jahrhundert wurde es zeitweise auch Alt-Altheim
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