Geschichte
Aus der Zeit um 1000 v. Chr. stammen vorgeschichtliche Funde von Waffen, Gerät und Schmuck aus der Bronzezeit in Ottenstall, einem Weiler westlich von Altusried im Rohrachtal. Der Ort Altusried wurde vermutlich im 8. Jahrhundert gegründet. Der Namensgeber war wohl ein gewisser Alto. Dieser Name wurde damals häufig in Friesland verwendet. Zu dieser Zeit wanderten viele Sachsen und Angeln in das südliche Germanien, wovon zahlreiche Orte im Allgäu mit den Namensbestandteilen engen , ingen und sachsen herrühren dürften. Ursache für diese kleine Völkerwanderung waren nicht zuletzt die Sachsenkriege Karls des Großen.
Schriftliche Aufzeichnungen über Altusried gibt es erst seit dem 12. Jahrhundert, denn erst seit dieser Zeit galt zunehmend das Prinzip, dass nur schriftlich niedergelegte Verträge rechtsgültig sind. 1180 wurde ein „Bertholdus de Altungisried“ erstmals erwähnt. In dem Namen Altungisried stecken gleich zwei Endungen, die typisch für Ortsnamen im frühen Mittelalter sind, nämlich ung (=ing) und ried. Sie verweisen auf eine Ortsgründung in zwei Etappen: zuerst Alt(?)ung, weitere Rodungen führen zum Namen Altung(is)ried. Im täglichen Sprachgebrauch wurde daraus Altisried, heute Altusried. Von 1236 stammt die Erwähnung der „Machttildis de Challenden“ (Kalden). 1353 blieben nach der Pest noch 60 von 150 Wohnungen übrig. 1422 erhielten die Herren von Rothenstein das Dorfgericht über Altusried.
Der Ortsname Krugzell hat nichts mit einem Krug zu tun. Krug bedeutet hier kreisförmig, gemeint sind also kreisförmig angeordnete Häuser um die Zelle eines Pfarrers oder Mönches. Frauenzell wird schon 855 als Hupoldscelle im Urkundenbuch des Klosters St. Gallen erwähnt. Später nimmt der gewandelte Name wohl Bezug auf die kurzzeitige Niederlassung eines Frauenklosters oder auf ein Marienheiligtum. Kimratshofen ist vermutlich der älteste Ortsteil und wurde Mitte des 8. Jahrhunderts von einem gewissen Chunibert gegründet. Schriftlich genannt wird der Ort erstmals 1275 als Kunebrechtishofen im Zehntbuch (Liber decimationis) des Bistums Konstanz. Muthmannshofen wird erstmals 1166 als Mutwigshofen erwähnt.
1515 wurde die Burg Neu-Kalden durch Joachim zu Pappenheim gebaut. Im Bauernkrieg ist 1525 der „Altusrieder Haufen“ mit dabei. 1545 wurden durch Brandstiftung 28 Häuser vernichtet.
1670 stürzten die Schiffspfeiler der Pfarrkirche ein. Die Kirche wurde wieder aufgebaut. 1692 war das Ende der Lehnsherrschaft der Pappenheimer. Das Stift Kempten kauft das Lehen. 1772 war der Beginn der Vereinödung.
Der Markt Altusried war vor 1800 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts und gehörte zum Fürststift Kempten. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Säkularisation von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Altusried besaß das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten. 1803 vernichtete eine Feuerbrunst 14 Häuser.
1838 erfolgte die Genehmigung des Altusrieder Wappens (Ruine Kalden) durch König Ludwig I. 1877 war die erste Aufführung eines Freilichtspieles: „Der bayerische Hiasl“ und 1914 wurde die Motorpostlinie nach Kempten eröffnet.
1955 erfolgte die Renovierung der Pfarrkirche. Im Zuge der Gebietsreform von 1972 kam es zur freiwilligen Eingemeindung von Frauenzell, Kimratshofen, Krugzell und Muthmannshofen.
Von den 2004 festgestellten 10.012 Einwohnern wohnten 5.326 in Altusried, 826 in Frauenzell, 1.539 in Kimratshofen, 1.939 in Krugzell und 382 in Muthmannshofen (Stand: 31. Dezember 2004).
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