Geschichte
Die ältesten Zeugnisse einer Besiedlung des Ammertals gehen bis in die Jungsteinzeit zurück. Auf dem Kirchberg zu Reusten wurden Werkzeuge, Hütten und Gräber gefunden, deren Alter auf etwa 6000 Jahre geschätzt wird.
Auf dem Schopfloch in Pfäffingen wurde ein keltischer Friedhof aus der Zeit um 500 v. Chr. gefunden.
In Pfäffingen, Entringen und Poltringen finden sich Grundmauern römischer Gutshöfe. Eine Römerstraße, die später auch Königsstraße oder Ammertalstraße genannt wurde, führte von Sumelocenna (das heutige Rottenburg am Neckar) über Unterjesingen, Poltringen, Reusten und Altingen nach Herrenberg und weiter bis Portus (das heutige Pforzheim). Von 84–260 n. Chr. wurde das Ammertal von den Römern beherrscht, bevor diese von den Alemannen verdrängt wurden.
Im 3. Jahrhundert siedelten sich die aus Norddeutschland stammenden Alemannen unter anderem im Ammertal und an den Schönbuchhängen an. Vermutlich im 5. oder 6. Jahrhundert entstanden so die sechs Dörfer, die heute Ammerbuch bilden.
Die Dörfer befanden sich lange Zeit im Besitz der Grafen von Nagold, später auch ihrer Rechtsnachfolger, der Grafen von Tübingen. Jedes Dorf war mit einer Burg befestigt.
Um 1293 verkauften die Pfalzgrafen von Tübingen ihren Besitz an das Kloster Bebenhausen. Dieses baute seinen eigenen Herrschaftsbereich auf, deren Sitz das Schloss Roseck oberhalb von Entringen und Unterjesingen am Schönbuchrand war. In Entringen, Altingen, Poltringen und Pfäffingen gab es außerdem reichsunmittelbare Rittergüter, die nicht dem Landesherren unterstanden.
Nach der Auflösung des Klostes Bebenhausen 1534/35 kamen die Dörfer zum größten Teil an das Herzogtum Württemberg und wurden evangelisch. Pfäffingen gelangte 1699 an Württemberg, die Hälfte von Altingen, zwei Drittel von Poltringen und ein Teil Reustens kamen in österreichischen Besitz und wurden als Teil Vorderösterreichs teilweise katholisch.
1806 belohnte Napoleon I. Württemberg für seine Bündnistreue dadurch, dass die vorderösterreichischen Landesteile um Rottenburg an Württemberg fielen. Die Dörfer wurden ab 1808 vom Oberamt Herrenberg verwaltet. In der Neuordnung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938 fielen sie zum Landkreis Tübingen.
Im Jahr 1971 schlossen sich die sechs Dörfer zur Gemeinde Ammerbuch zusammen. Mit der Gründung von Ammerbuch wurden gleichzeitig die früheren Gemeinden Altingen, Breitenholz, Entringen, Pfäffingen, Poltringen und Reusten aufgelöst.
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