Angra dos Reis
Angra dos Reis ist eine Stadt an der südlichen Küste des brasilianischen Bundesstaates Rio de Janeiro. Sie liegt in einer Entfernung von 150 Kilometern zur Stadt Rio de Janeiro und hat eine Bevölkerung von rund 140.000 Einwohnern.
Den Namen Angra dos Reis (Bucht der Könige) bekam die Stadt vom Portugiesen André Gonçalves, der am 6. Januar 1502, dem Dreikönigstag, die Gegend als erster Europäer bereiste. Etwa 50 Jahre später wurde die Gegend der heutigen Städte Angra dos Reis, Paraty und Itaguaà durch die Europäer kolonisiert. Die Stadt diente dann wegen ihrer günstigen Lage als Transithafen für Einwanderer und als Exporthafen für die Produkte des Staates São Paulo, v.a. Kaffee.
Einen Abstieg bedeutete für Angra dos Reis der Bau von Eisenbahnen von Rio de Janeiro nach São Paulo und Minas Gerais, denn ab diesem Zeitpunkt war der Hafen praktisch bedeutungslos.
Erst als in den dreißiger Jahren eine weitere Eisenbahn und eine Straße von Angra dos Reis in Richtung Minas Gerais gebaut wurden, gewann Angra dos Reis seine Bedeutung als Hafen für die Bergbauprodukte aus Minas zurück.
Heute ist die Stadt geprägt durch Industrialisierung. Öltanker legen im Hafen an und die Stadt beheimatet eine Erdölraffinerie und die beiden einzigen Kernkraftwerke Brasiliens, Angra 1 und Angra 2. Außerdem lebt die Stadt nach wie vor von Hafenaktivitäten, Fischerei und Fischverarbeitung sowie von der Landwirtschaft.
Wachsende Bedeutung kommt auch dem Tourismus zu. Von Angra dos Reis startet die Fähre zur für den Fremdenverkehr wichtigen Insel Ilha Grande, die etwas über 10 km entfernt liegt und zum Gemeindegebiet von Angra gehört.
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