Geschichte
Appingedam ist seit jeher der Hauptort des Gaus Fivelingo, der immer versucht hat, seine Unabhängigkeit gegenüber Groningen zu behaupten. Die Stadt existierte vermutlich schon vor dem Jahr 800 n. Chr., erhielt aber erst 1327 das Stadtrecht. Dieses wurde in einem Dokument festgelegt, das noch erhalten geblieben ist: der sog. „Buurbrief van de Upstalboom“. Das deutet auf starken Einfluss Ostfrieslands hin.
Im 14. Jahrhundert erlitt die Stadt einen wirtschaftlichen Rückschlag: Wassersnöte machten den Bau einer Seeschleuse (zijl, Deutsch: Siel) östlich der Stadt notwendig. Dort entwickelte sich eine neue Hafenstadt: Delfzijl. Auch das Stapelrecht, das Groningen an sich hielt, trug zur Niedergang von Appingedam bei. Dazu verstanden sich die Stadtväter auf die seltsame Kunst, in Kriegen und Konflikten immer die falsche (verlierende) Seite zu wählen. Das führte u. a. um 1500 zum gezwungenen Abriss der Stadtmauer.
Erst als im 19. Jahrhundert die Schifffahrt zu größerer Blüte kam, und eine Eisenbahn auf der Strecke Groningen – Appingedam – Delfzijl angelegt wurde, verbesserte sich die Lage. Unter anderem eine in den ganzen Niederlanden bekannte Fabrik von Schiffsmotoren (Firma Brons) siedelte sich an.
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