Wirtschaft
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bestimmten zwei Großunternehmen mit jeweils mehreren Tausend Beschäftigten die entscheidende Rolle in der Wirtschaftsstruktur der Stadt: der VEB Chemieanlagenbau Erfurt-Rudisleben sowie der zum Kombinat RFT gehörende VEB Fernmeldewerk Arnstadt. Diese betrieben auch eigene Kulturhäuser in der Stadt, die das kulturelle Leben bestimmten. Nach der Wende ging die Zahl der Beschäftigten stark zurück, so dass ihre Bedeutung für die Stadt, jetzt unter den Namen Chema Prozess- und Systemtechnik GmbH bzw. Entwicklungs- und Produktionszentrum GmbH des Finanzinvestors Potratz GmbH, nur noch gering ist.
Stattdessen entstand am Nordwestrand der Stadt mit dem Gewerbegebiet Erfurter Kreuz das größte zusammenhängende Gewerbegebiet Thüringens. Herausragendes Unternehmen ist dort die N3 Engine Overhaul Services GmbH & Co. KG, ein Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa und Rolls-Royce zur Wartung von Flugzeugtriebwerken, das im Jahr 2007 mit 500 Beschäftigten seine Produktion aufnahm. Daneben haben sich dort mit der ANTEC Solar Energy International AG (Herstellung von Dünnschichtmodulen), der Sunways Production GmbH und der ErSol Solar Energy AG (beide stellen mono- und multikristalline Solarzellen her) drei Unternehmen der Solarindustrie angesiedelt. Weitere Unternehmen mit jeweils mehreren Hundert Beschäftigten sind die Thales Rail Signalling Solutions GmbH, die Zugführungs-und -sicherheitssysteme herstellt sowie die BorgWarner Transmission Systems Arnstadt GmbH, ein Automobilzulieferer.
Trotz dieser umfangreichen Industrieansiedlungen verharrt die Arbeitslosenquote in Arnstadt und Umgebung mit etwa 13 Prozent (Stand: Januar 2008) leicht über dem Thüringer Durchschnitt.
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