Flagge von Spanien

Spanien

Hauptstadt
Madrid
 
Fläche
504.790 km²
 
Bevölkerung
43.379.000
 
pro km²
86 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
04:01
 
 
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»
 

Geschichte

Artà wurde erstmals im Jahre 1232 unter dem Namen Yartan im Llibre de repartiment de mallorca (Jaume I) erwähnt. Später gab es auch die Schreibweise Jartan oder Jertan. Die Herkunft des Namens wird von „Gertan“ abgeleitet, dem arabischen Wort für Garten.

Diese außergewöhnliche Landschaft war seit der Besiedlung Mallorcas bewohnt. Davon zeugen die archäologischen Funde dieser Gemeinde: Poblat de Ses Païsses und Talayot de sa Canova. Sie datieren aus der Zeit von 1300 bis 100 v. Chr. Die Münzen, Siegel und Gefäße der Talayot-Kultur können im Regionalmuseum von Artà am Plaça d'Espanya besichtigt werden.

Aus römischer oder vorislamischer Zeit ist über das Gebiet von Artà kaum etwas bekannt. Man nimmt jedoch an, dass die alte Festung auf dem Stadthügel ihre Ursprünge vor der islamisch-arabischen Besitzergreifung der Insel hat. In der arabischen Epoche vom 10. bis zum 13. Jahrhundert und auch noch während der ersten Zeit der katalanischen Herrschaft war die Festung unter dem Namen
Almudaina bekannt, was soviel wie „Burg“ oder „Festung“ bedeutet.

Heute umschließt die ein Meter dicke ehemalige Festungsmauer mit ihren neun Türmen, einschließlich des Hauptturmes
Sant Miquel, die Wallfahrtskirche des Santuari de Sant Salvador mit dessen Nebengebäuden. Sie beherbergt eine aus mehrfarbigem Holz geschnitzte romanische Statue der Jungfrau Maria, die laut Überlieferung von Prämonstratensermönchen bei der Eroberung Mallorcas durch Jaume I. auf die Insel gebracht wurde.

Eine 180 Stufen zählende Kalvarientreppe verbindet die am Fuße des Stadthügels gelegene Pfarrkirche (Esglèsia Parroquial)
Transfiguració del Senyor mit der ab 1832 erbauten barocken Kirche Sant Salvador auf dem 182 Meter hohen sogenannten Kalvarienberg oder Puig de Sant Salvador. Die ab 1573 in spätgotischem Stil errichtete Kirche La Transfiguració ersetzte die auf dem Gelände einer Moschee im Jahre 1248 geweihte alte Gemeindekirche.

Während der arabischen oder maurischen Epoche war die Halbinsel
Yartan einer von dreizehn Distrikten Mallorcas. Nach der katalanischen Eroberung der Insel entstand die heutige Stadt Artà ab dem 13. Jahrhundert nach Ankunft der Prämonstratensermönche, die das Priorat von Santa Maria del Bellpuig gründeten. Der Landsitz Bellpuig liegt drei Kilometer südwestlich Artàs. Von dort wurde das heutige Stadtgebiet, die Höfe von Almudaina, parzelliert und neu besiedelt. Noch im 15. Jahrhundert wurde die Stadt Almudaina genannt, während sich der Name Artà auf den gesamten Bezirk bezog.

Vom 16. zum 18. Jahrhundert stieg die Bevölkerungszahl der Stadt stark an und neben der Landwirtschaft entwickelte sich eine Textilindustrie. Einen Rückschlag brachte der Ausbruch einer Beulenpestepedemie im Jahre 1820, an der 1.200 Menschen starben. Im 19. Jahrhundert wurden dann die Gemeinden Capdepera und Son Servera vom Bezirk Artà abgetrennt. Der größte Teil des Territoriums von Artà war zu dieser Zeit in den Händen von Großgrundbesitzern. Unter den Kleinbauernfamilien entwickelte sich als unverzichtbares Zubrot das Handwerk des Korbflechtens aus Palmenblättern.

Im Jahre 1880 wurden an der
Bucht von Alcúdia die Flächen der Devesa de Ferrutx parzelliert und der Küstenort Colònia de Sant Pere als landwirtschaftliche Kolonie gegründet. Der heute ruhige Touristenort hat nach der Stadt Artà die zweithöchste Einwohnerzahl des Gemeindegebietes.

Die wenigen Orte der Gemeinde Artà wurden im 20. Jahrhundert straßenmäßig gut erschlossen, auch im Hinblick auf den sich entwickelnden Tourismus als in der Gegenwart wichtigstem Wirtschaftszweig der Insel. Trotzdem sind immer noch weite Gemeindeteile aufgrund der spärlichen Besiedlung nahezu unberührt, was auch zur Ausweisung des Naturschutzgebietes
Parc natural de la península de Llevant im Norden Artàs führte. Die 1921 eingeweihte Eisenbahnlinie von Palma über Manacor und Son Servera nach Artà verkehrt heute nicht mehr. Eine Wiederinbetriebnahme ab Manacor ist jedoch geplant und soll noch in der laufenden Legislaturperiode erfolgen.

Basierend auf dem Artikel Artà der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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