Geschichte
Askalon war eine Stadt der Kanaanäer und später der Philister. Sie gehörte zum Reich der Hurriter, fiel dann aber an Ägypten.
Askalon war seit der Mittleren Bronzezeit eine wichtige Handelsstadt. Lokal wurden Wein und Olivenöl produziert, die Stadt wurde aber vor allem durch den Zwischenhandel reich. Der Hafen diente dem Handel mit dem östlichen Mittelmeer (vor allem Phönizien im Norden und Zypern), die Küstenstraße verband die Stadt mit Ägypten und Syrien.
Schriftlich erwähnt wurde sie bereits zu Zeiten der Feldzüge Ramses II. gegen die Hethiter (Schlacht bei Kadesch, 1285 v. Chr.). Ramses III. ließ dort ein Heiligtum des Ptah errichten. In der Regierungszeit von Amenophis II. wird ein Botschafter aus Askalon am Hof des Pharao erwähnt. Unter Ramses II. rebellierte die Stadt, wurde aber wieder unterworfen. Die Stele des Merenptah (um 1200) erwähnt die Eroberung von Askalon zusammen mit Gaza, Gezer und Yeno’am; Städte, die einst den Hurritern („Hurru“) gehörten, aber nun Teil Ägyptens sind (Hurru ist wie eine Witwe geworden). Möglicherweise unternahm Merenptah im 3. Jahr seiner Regierung einen Feldzug nach Israel. Später wurde Askalon Mitglied im Stadtstaatenbund der Philister (Pentapolis) und einer ihrer fünf Fürstensitze. Das Territorium von Askalon reichte vom Fluss Lachisch im Norden bis nach zum Fluss Schiqmah im Süden. Eine Enklave im Norden enthielt die Städte Beth-Dagon, Jaffa, Bene-Berak und Hazor.
Wie ein Wrack vor der spanischen Küste in Playa de la Isla, Mazarron belegt, wurde Olivenöl aus Askalon in den typischen ovoiden Krügen aber auch in das westliche Mittelmeer exportiert.
Tiglat-Pileser III. unternahm 743 einen Feldzug gegen die Pentapolis und eroberte Gaza. 733 rebellierte Askalon. Tiglat-Pilesar setzte König Mitinti I. zugunsten seines Sohnes Rukubti ab. Nach dem Tod von Sargon rebellierte Askalon 705. König Rukubti wurde von seinen Untertanen abgesetzt und sein Bruder Sidqa bestieg den Thron. Sanherib eroberte Askalon 701, König Sidqa und sein Sohn Mitinti wurden nach Assyrien deportiert. Sanherib setzte Scharruludari, einen Sohn Rukubtis, zum König ein. Dieser trägt einen assyrischen Namen und war vielleicht am assyrischen Hof erzogen worden. 679 wird Mitinti zusammen mit anderen philistischen Königen (Ahim-milki von Aschdod und Ikausu von Ekron) im Zusammenhang mit Baumaßnahmen in Niniveh und Sidon erwähnt. Unter Assurhaddon zahlte Mitinti II. 677 Tribut, er war auch unter Assurbanipal tributpflichtig (667). Assurhaddon machte auf seinem Feldzug gegen Ägypten in Askalon Station, wie durch einen Orakeltext belegt ist. König Mitinti ist auch auf der Inschrift eines philistischen Siegels belegt ('Abd-Ilib, Sohn von Schabeath, Diener des Mittit, Sohn des Zidqa'). Eine Eponymenliste von 669 erwähnt einen assyrischen Gouverneur, der die Könige der Philister beaufsichtigt. 640 zogen sich die Assyrer aus Palästina zurück, Askalon fiel nun wahrscheinlich an Ägypten.
Askalon wird 604 von Nebukadnezar belagert und erobert, die Stadt „zu einem Hügel aus Ruinen und Schutt gemacht“, was in den neubabylonischen Annalen nur bei ernsthaften Zerstörungen gesagt wird. Die Zerstörungsschichten enthielten zahlreiche verbrannte Pflanzenreste, besonders von Getreide, Hülsenfrüchten und Obst. Das Getreide kommt ausweislich der Unkrautsamen sowohl aus dem Bergland von Judäa und dem nördlichen Negev als aus dem nördlichen Palästina. Scheinbar hatte man vor der Belagerung systematisch Vorräte angelegt. Rationenlisten aus Babylon erwähnen Geisel aus Aschkalon (IÅ¡-qi-il-lu-nu), z. B. den Sohn des Königs Aga.
Während der Makkabäerzeit ab 104 v. Chr. war die Stadt selbständig. Zu den jüdischen Siedlungen bestand Feindschaft; diese Unabhängigkeit begünstigte eine wichtige Schule von Philosophen, bis die Stadt im Jüdischen Krieg erobert wurde. Wichtigstes Exportgut war eine Zwiebelsorte (Schalotten). König Herodes der Große, der die Stadt mit einer Vielzahl von Bauten ausstatten ließ, wurde vermutlich hier geboren.
37 v. Chr. eroberten die Römer Askalon. Die Stadt hatte nun als Zugang zum Nahen Osten eine wichtige strategische Stellung inne. Die Römer herrschten hier 400 Jahre.
Auch nachdem im Verlauf des Ersten Kreuzzuges das Königreich Jerusalem gegründet worden war, blieb die wichtige Hafen- und Festungsstadt Askalon noch lange im Besitz der ägyptischen Fatimiden. Zwar wurden die Ägypter von Gottfried von Bouillon in der Schlacht von Askalon (1099) besiegt, die Eroberung der Stadt gelang den Kreuzfahrern aber erst 1153. Ein Bistum wurde unter Bischof Absalom eingerichtet. 1187 wurde Askalon durch Saladin eingenommen, 1191 durch Richard Löwenherz zurückerobert. Die Kreuzfahrer verloren die Stadt endgültig im Jahr 1291. Das Bistum wurde hinfort nur noch als Titularbistum vergeben. Mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, verfiel die Stadt schließlich im 14. Jahrhundert.
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