Geschichte
1119 gründete Bischof Otto der Heilige von Bamberg gut drei Kilometer nordwestlich des kleinen Dorfes Urbach das Benediktinerkloster Michelfeld. Als das geschäftige Treiben der Kaufleute, Händler und Handwerker rund um das Kloster zu groß wurde, bat dessen Abt Adalbert den Bamberger Bischof Egilbert um die Verlegung des Marktes nach Urbach; das wurde 1144 durchgeführt. Kurz darauf erhielt Urbach auch noch das Marktrecht des nahen Hopfenohe (ca. 5 km ostwärts im heutigen Truppenübungsplatz Grafenwöhr gelegen) und entwickelte sich in den Folgejahren zu einem Zentrum für die ganze Gegend.
Auerbach wurde 1314 von Kaiser Ludwig dem Bayern zur Stadt erhoben. Kaiser Karl IV. machte den Ort 1373 zur Hauptstadt von Neuböhmen, sein Sohn und Nachfolger König Wenzel richtete um 1390 eine eigene Münzwerkstätte ein. Ab dem Jahr 1373 war Auerbach Sitz eines Landgerichts, das mit einer kurzen Unterbrechung (1804-1841) bis 1862 bestand und dann als Amtsgericht bis 1973 weiter geführt wurde.
Am 23. September 1400 eroberten die Truppen des Königs Ruprecht von der Pfalz die Stadt Auerbach, die fortan zur „Oberen Pfalz“ gehörte; ihr Namenszusatz OPf. rührt da her.
Beim Hussitenzug Anfang 1430 wurde Auerbach schwer zerstört. Eine Ortsgeschichte berichtet, im Jahre 1430 „... kam ein recht böser Wind aus Böhmen geflogen, und eine Zeit des Schreckens und der Verwüstung brach herein. Die glaubenswüthigen Hussiten durchzogen nämlich ... die Pfalz mit Feuer und Schwert und bezeichneten jeden ihrer barbarischen Tritte mit der wildesten Wuth und brandmarkten Alles mit der ausgelassensten Zerstörung. Ihr Weg war Verderben, Flamme, Blut, Raub, Wehklage Schlag auf Schlag. Wie unvermuthete Wolkenbrüche stürzte das Brandgesindel in Eile heran. Schon war fast kein Ort mehr, den der Schlag der Verheerungen nicht erschüttert hat. ... Die Menge der rasenden und wie Wölfe heulenden Ketzer war ungeheuer und grausam, war rings um das Kloster in den benachbarten Orten so zahlreich gelagert, daß sie gleich wimmelnden Heuschrecken die Oberfläche der Erde unübersehbar überdeckten.“ (Johannes Neubig: "Auerbach, die ehemalige Kreis- und Landgerichtsstadt in der Oberpfalz", Seite 28 ff)
Während der Reformationszeit mussten die Bewohner der Stadt und ihres Umlandes häufig das Bekenntnis wechseln: in einem Zeitraum von rund 100 Jahren hatten sie im mehrmaligen Wechsel mal lutherisch, mal römisch-katholisch zu sein. Nachdem Maximilian von Bayern 1623 die pfälzische Kurwürde und 1628 die Obere Pfalz und die rechtsrheinische mittlere Pfalz vom Kaiser erhalten hatte, mussten seine Untertanen wieder katholisch werden.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) wurde Auerbach mehrmals von den schwedischen und den bayerischen Truppen eingenommen. Eine große Pestepidemie im Jahre 1634 sorgte ebenfalls dafür, dass es den Menschen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts sehr schlecht ging.
Einen gewaltigen Einschnitt in die Entwicklung der Stadt stellte die Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr ab 1936 dar; Auerbach verlor einen Teil seines östlichen Hinterlandes, das Amtsgericht und 24 Orte mit ihren Bewohnern.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde zum 1. Mai 1978 die heutige Stadt Auerbach i.d.OPf. aus den ehemaligen Ortschaften Auerbach, Degelsdorf, Gunzendorf, Michelfeld, Nasnitz, Nitzlbuch, Ranna und Ranzenthal gebildet.
Im Ortsteil Michelfeld befindet sich das ehemalige Benediktinerkloster Michelfeld, in dem heute eine Regens-Wagner-Einrichtung untergebracht ist. Sehenswert ist die barocke Pfarrkirche St. Johannes Evangelista mit Kunstwerken der Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam.
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