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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
25.05.2024
07:24
 
 
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Geschichte

Der Ort Bederkesa wird in Urkunden meist in Verbindung mit einem Rittergeschlecht gleichen Namens genannt, das bereits im hohen Mittelalter im Mündungsgebiet der Elbe und Weser besondere Bedeutung erlangte.

 •Jahrtausendwende
Die Herren von Bederkesa wurden schon um die Jahrtausendwende als Dienstmannen der Erzbischöfe von Hamburg-Bremen eingesetzt. Sie verfügten über reichen Grundbesitz und andere Einkünfte in der Börde Ringstedt. Vielleicht lag ihr Stammsitz am Nordufer des Bederkesaer Sees in Holzurburg, wo es noch heute einen mit Wällen und Gräben umsäumten, geräumigen Platz gibt, dessen ursprüngliche Bedeutung man nicht kennt. Der Name Bederkesa - richtiger "Bederichs-Ahe" geht auf einen Ritter Bederich zurück, der hier eine "Ahe", einen Herrenwald besaß.Seine Nachfahren errichteten die Burg am südwestlichen Seeufer. Der Name blieb erhalten und ging später auf den Ort über.

 •11. Jahrhundert
Ihre erste Erwähnung finden die Herren von Bederkesa in einer erzbischöflichen Urkunde. 1159 erschien Marcward de Bederkesa als Zeuge unter einer von Erzbischof Hartwig I. von Stade (1148–1168) ausgestellten Urkunde. Fünf Herren von Bederkesa gehörten im 13. Jahrhundert zu den Domherren von Bremen, Erich von Bederkesa war Archidiakon von Rüstringen, und Rudolf von Bederkesa war sogar Dekan des bremischen Domkapitels.


 •13. Jahrhundert
1295 gründeten die Herren von Bederkesa die hiesige St. Jakobi-Kirche und statteten sie mit reichen Einkünften aus. Fortan galt Bederkesa als Tochtergründung der Mutterkirche in Ringstedt, zu deren Parochie sie vorher gehörte. Ein Knappe, Gevehard von Bederkesa, schenkte der Kirche damals aus Verehrung eine Roggenernte im nahen Flögeln.

Zweifellos hat der Flecken Bederkesa im Anschluss an die stattliche Burg und die Pfarrkirche bereits im Mittelalter eine größere Straßensiedlung gebildet, stellt also von der Anlage her eine andere Siedlungsform dar, als die vielen Haufendörfer der Geest. Insofern spiegelt die Bezeichnung „Flecken“ den stadtähnlichen Charakter des Ortes wider, in dem schon recht früh neben der Landwirtschaft fast jedes Handwerk vertreten war. Bereits im Jahre 1339 wird in einer Urkunde ein Markt zu Bederkesa genannt.



 •15. Jahrhundert
Im 15. Jahrhundert wurde es still um das einstmals verbreitete Geschlecht der Ritter von Bederkesa. Fast der ganze Besitz befand sich nun in fremden Händen oder war verschuldet. Die Stadt Bremen war ab 1421 Besitzer von Amt und Burg. Mit Arndt von Bederkesa starb das Geschlecht 1499 aus. Die Burg bildete einen Mittelpunkt, um den sich mannigfaltiges Leben sammelte, das sein Eigendasein selbständig weiterentwickeln konnte.

 •16. Jahrhundert
Ort und Amt Bederkesa blühten im 16. Jahrhundert wirtschaftlich auf. Bremen gewährte den Bürgern mancherlei Rechte: Sie durften Bier brauen und Schnaps brennen und im ganzen Amt und in anderen Gebieten verkaufen. Handel und Gewerbe nahmen einen besonderen Aufschwung. Es durfte Markt abgehalten werden, und jedes Handwerk konnte im Ort ansässig sein.
Der Rat der Stadt Bremen setzte in den sechs Kirchengemeinden des Amtes Bederkesa reformierte Prediger ein und sorgte durch die Visitationen von Ratspersonen , dass nur das reformierte Bekenntnis in Ringstedt, Bederkesa, Flögeln, Debstedt, Holßel und Lehe gültig war. Auf den Altären dieser Orte wurden Schrifttafeln anstatt von Bildwerken eingesetzt. Nur Elmlohe blieb Lutherisch.

Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts setzte der Rat der Stadt Bremen bremische Bürger gegen eine Pachtsumme als Amtmänner in Bederkesa ein. Danach übernahm die Stadt die Herrschaft in eigener Regie. Als Zeichen der Gerichtshoheit ließ Bremen 1602 den Roland im Burghof errichten.Die Wappenschilde der den Roland begleitenden Figuren erinnern an Bremer Ratsfamilien, die hier als Amtleute tätig waren. Der liegende Schlüssel im Ortswappen von Bederkesa erinnert an die Zeit der bremischen Herrschaft im Amte.

Es gelang dem Rat der Stadt Bremen im Dreißigjährigen Krieg) sogar, Flecken und Amt Bederkesa mehr als andere Gebiete im Brandschatzungen zu bewahren.

Im Westfälischen Frieden (1648) wurde das bisherige Erzbistum Bremen der Krone Schwedens zugesprochen. Bremen jedoch verweigerte die Abtretung seiner Landesgebiete, so holte sich die Großmacht Schweden 1654 mit Gewalt, was sie als ihr Eigentum betrachtete. Darunter war auch das Amt Bederkesa.
Die schwedische Krone beabsichtigte nun auch, die bisher reformierten Kirchen im Amte lutherisch zu machen. Dies gelang nur zum Teil, denn die Gemeinden leisteten Widerstand gegen das aufgezwungene Luthertum. Das reformierte Bekenntnis blieb in Holßel, Lehe und Ringstedt bis heute erhalten
Das Amt Bederkesa kam 1661 mit seinen Einkünften gegen eine Summe von 40.000 Reichstalern in den Pfandbesitz des General Feldmarschalls Graf Hans-Christoph von Königsmarck. Die Burg war in den nachfolgenden Jahren Wohnsitz von Königsmarcks Frau und seinen Enkelinnen, zu denen auch die berühmte Aurora zählte.


 •18. Jahrhundert
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts verlor Schweden unter Karl XII. im Nordischen Krieg seine europäische Großmachtstellung. Das Kurfürstentum Hannover erwarb 1720 für eine Summe von 1.090.000 Reichstalern die Herzogtümer Bremen und Verden von Schweden. Erst nach langen Verhandlungen wurden 1735 auch die Rechte der Familie von Königsmarck am Amte Bederkesa gegen Erstattung der Pfandsumme von Kurhannover eingelöst. Die Einwohnerzahlen wiesen in der ungefähr 150 Jahre dauernden hannoverschen Epoche nur geringfügige Schwankungen auf und bewegten sich zwischen 1000 und 1300.

 •19. Jahrhundert

Eine markante Persönlichkeit war Hauptmann Böse, der Sohn eines Bremer Zuckerfabrikanten. Er hatte mit einer eigenen Einheit gegen Napoleon gekämpft, nun nahm er hier im Brunnenholz seinen Wohnsitz. Er wurde Wohltäter für den Ort und das Sietland, das unter dem Meeresspiegel lag und dessen Bewohner stetige Überflutungen zu erleiden hatten. Durch seine Initiative wurde der Hadelner Kanal gebaut. 1876 erhielt Bederkesa ein königliches Lehrerseminar am Brunnenholz und 1896 eine Eisenbahnverbindung in die Stadt Bremerhaven.

Die kleine Fachwerkkirche in der Ortsmitte war für die wachsende Einwohnerzahl zu klein geworden. Sie wurde abgerissen und an ihrer Stelle trat 1861 die jetzige neugothische Kirche. Sie wurde durch den Bremer Architekten Simon Löschen erbaut, der auch die Bürgermeister-Smidt-Gedächtnis-Kirche in Bremerhaven errichten ließ.

Nachdem das Königreich Hannover 1866 preußische Provinz geworden war, verlegte man den Amtssitz nach Lehe.

 •20. Jahrhundert
Das Lehrerseminar wurde 1927 zum heute noch existenten Niedersächsischen Internatsgymnasium. Bederkesa entwickelte sich zum Luftkurort und Moorheilbad und trägt seit 1996 die Bezeichnung Bad.

Basierend auf dem Artikel Bad Bederkesa der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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