Geschichte
Bad Bellingen ist aus einem alemannischen Siedlungshof entstanden. Daraus entwickelte sich mit der Zeit ein kleiner Bauernweiler namens Bellikon, der im Jahre 1006 erstmals in einer Urkunde von Kaiser Heinrich II. erwähnt wurde. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich diese Siedlung zu dem Fischer- und Winzerdorf Bellingen. Der Ort gehörte zu Vorderösterreich, bis er 1805 mit der Mediatisierung aufgrund des Pressburger Friedens an das Großherzogtum Baden fiel.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Bellingen wegen seiner Nähe zur französischen Grenze zu etwa 40 % zerstört. In den 1950er Jahren wurde der bereits 1928 begonnene und wegen des Krieges unterbrochene Bau des Rheinseitenkanals auf elsässischer Seite fortgesetzt, was zu einer Versteppung großer Flächen im Tiefgestade der Gemeinde führte.
Um die ökonomische Grundlage der Gemeinde zu verbessern, begann man mit Probebohrungen nach Erdöl. Statt auf das erwartete Öl stieß man am 28. November 1956 aber auf eine von bald drei Thermalquellen, wie es sie auch an anderen Stellen in der Oberrheinischen Tiefebene gibt (Badenweiler, Bad Krozingen, Freiburg im Breisgau, Baden-Baden). Es sind Natrium-Calcium-Chlorid-Thermen mit Temperaturen von über 35 °C: Seit 1956 die Markusquelle mit 36 °C, seit 1972 die Leodegar-Quelle mit 35,5 °C und seit 1974 die Eberhard-Quelle mit 40,7 °C. Die ersten Badezuber waren Weinbottiche. So wurde der Ort zum Heilbad und erhielt den Namen Bad Bellingen. Der Kur- und Urlaubsbetrieb wurde so zu einem bestimmenden Faktor in der Gemeinde. Bis 1972 gehörte Bad Bellingen zum Landkreis Müllheim, nach dessen Auflösung wechselte die Gemeinde in den Landkreis Lörrach über.
Zur Thermenanlage gehören heute drei Thermalbecken, eine Wassertretanlage, ein Saunabereich mit 5 Saunen, Dampfbad, Heißwasserpool, Entspannungsbereich sowie eine separate "Grotte" mit Natursalz aus dem Toten Meer, in der 45-minütige Sitzungen bei einer Luftfeuchtigkeit von 25 % und Temperatur von 21°C nach eigenen Angaben gesundheitsfördernd bei Erkrankungen der oberen Atemwege und nervösen Störungen wirken sollen.
Die monumentale Stahlplastik vor den Thermen von Erich Hauser stiftete gemäß einer Gedenktafel ihr ursprünglicher Besitzer Franz Mary am 14. Juni 1992 für seine Heimatstadt Bad Bellingen.
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