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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
17.02.2025
08:40
 
 
+
»
 

Geschichte

Godesberg wurde 722 als ubische Kultstätte Woudensberg (Wotansberg) urkundlich erwähnt. Bedeutung erlangt Godesberg 1210, als Kurfürst Dietrich I. von Hengebach am 15. Oktober den Grundstein für die Godesburg legt.
Am 17. Dezember 1583 wird die Godesburg durch Truppen des Kurfürsten Ernst von Bayern gesprengt, nachdem sich dessen abgesetzter Vorgänger Gebhard I. von Waldburg Truchsess von Waldburg-Zeil dort verschanzt hatte.

Um 1792 wurde Godesberg zum Badeort, nachdem Kurfürst Max Franz die Heilquelle (Draitschbrunnen) neu fassen und den Kurpark anlegen ließ. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke wurde die Stadt endgültig zum Sommer- und Alterssitz wohlhabender Bürger, was zu einem deutlichen Wachstum führte. 1899 wurden Plittersdorf und Rüngsdorf eingemeindet, 1904 folgte Friesdorf und 1915 Muffendorf. 1925 erhielt Godesberg den Titel Bad zugesprochen. Mit der Eingemeindung von Lannesdorf und Mehlem erhielt Bad Godesberg 1935 Stadtrechte.

Während der Nazi-Herrschaft erhielt Bad Godesberg den unrühmlichen Ruf, ein besonders beliebter Ort des „Führers“ zu sein. Adolf Hitler hielt sich zwischen 1926 und 1945 rund 50 mal am Rhein auf. Sein spektakulärster Auftritt fand hier am 22./23. September 1938 statt, als er in Bad Godesberg mit dem britischen Premier Arthur Neville Chamberlain zusammentraf, um mit ihm über die Sudetenkrise zu verhandeln. Bei diesem Besuch wie auch schon anlässlich früherer Besuche säumten zahlreiche Bad Godesberger Bürger die Straßen, um Hitler auf seiner Fahrt von der Godesberger Innenstadt zum Rheinhotel Dreesen zuzujubeln.

Den Zweiten Weltkrieg überstand Bad Godesberg unzerstört: Vom Luftkrieg weitestgehend verschont war die Stadt mit Verwundeten und Alten stark belegt. Deshalb entschlossen sich die 6000 Mann starken Verteidiger in der Nacht zum 8. März 1945 zum Rückzug über den Rhein. Vize-Bürgermeister Ditz übergab die Stadt telefonisch an die Amerikaner. Damit war Bad Godesberg die erste größere Stadt, die den Alliierten kampflos und unzerstört in die Hände fiel.

Nachdem Bonn 1949 zur provisorischen Bundeshauptstadt geworden war, wurde das im Krieg weitgehend unzerstörte Bad Godesberg zum Sitz vieler Botschaften. Godesberg erhielt den Spitznamen Diplomatenstadt, die B 9 nach Bonn wurde zur Diplomatenrennbahn.

1959 wählte die SPD die Godesberger Stadthalle als Tagungsort, um mit dem Godesberger Programm den Wandel zur Volkspartei zu vollziehen.

Bis 1981 war Bad Godesberg auch Zweigsitz des Bundeskriminalamtes.

Die eigenständige Geschichte von Bad Godesberg endete 1969 mit der Eingemeindung nach Bonn, eine Klage blieb erfolglos. Die Stadt wurde vor dem Verwaltungsgericht in Münster von ihrem Stadtdirektor Fritz Brüse (CDU) und dem 1. Beigeordneten Walter Viktor (SPD) vertreten. Der frühere Ministerpräsident von NRW, Franz Meyers, wickelte den Zusammenschluss der Stadt Bonn mit den Städten Bad Godesberg, Duisdorf und Beuel zur neuen Stadt Bonn ab.

Mit der Eingemeindung verbundene Zusagen wurden teilweise sehr spät eingelöst. So wird Bad Godesberg erst seit Mitte der 1980er-Jahre mit Trinkwasser aus der Wahnbachtalsperre versorgt, zuvor hatte man weiterhin qualitativ schlechteres Rheinuferfiltrat erhalten. Heute ist Bad Godesberg ein Stadtbezirk von Bonn, der sich jedoch in vielerlei Weise seine Unabhängigkeit bewahrt hat. So fühlen sich die meisten Einwohner nach wie vor als Godesberger, die für bestimmte Einkäufe „nach Bonn“ fahren. Auch hat die Bezirksvertretung sämtliche Rechte zugestanden bekommen, die die Gemeindeordnung NRW zulässt.

Basierend auf dem Artikel Bad Godesberg der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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