Geschichte
Um 830 gründete der dritte Abt von Prüm, Markward, ein Tochterkloster, das er „Novum Monasterium“ nannte.
844 schenkte Papst Sergius II. dem Abt die Gebeine des römischen Märtyrerehepaars Chrysanthus und Daria. Danach gewann das Kloster durch rege Wallfahrtstätigkeit an Bedeutung und wurde kirchlicher Mittelpunkt des Eifeldekanates. König Zwentibold von Lothringen verlieh 898 dem Kloster das Markt-, Münz- und Zollrecht. Um die Klostermauern herum entstand eine Siedlung, vor dem Kloster entstand ein Markt.
Im 12. Jahrhundert setzte sich ein neuer Name für die Siedlung durch, Monasterium in Eiflia. Das Kloster wurde in ein Stift umgewandelt. Um 1300 baute der Graf von Jülich die Burg und errichtete die Stadtbefestigung. 1356 wurde Münstereifel Sitz eines Gerichts und der städtischen Selbstverwaltung. Es entstanden Wollwebereien, Gerbereien und Brauereien. 1454 gab der Herzog von Jülich der Stadt eine Ratsverfassung. Dem Rat gehörten sieben Schöffen und sieben Ratsverwandte an, aus deren Mitte jährlich der Bürgermeister gewählt wurde. Nach 1600 wurde Münstereifel zu einer Stadt der Gegenreformation umgebaut. 1618 kamen die Kapuziner nach Münstereifel, die auf ihrem Klosterbezirk auch eine Tuchmanufaktur errichteten und damit neue Arbeitsplätze für die in Schwierigkeiten geratenen Wollweber schufen. 1625 nahmen die Jesuiten den Unterricht des St. Michael-Gymnasiums auf. Ihre Niederlassung wurde 1649 zum Kolleg erhoben; die Errichtung der Klostergebäude erfolgte zwischen 1652 und 1674, die der Jesuitenkirche von 1659 bis 1668; das Gymnasialgebäude
wurde zwischen 1724 und 1727 errichtet. Als letzter Orden ließen sich ab 1657 die Karmelitinnen in Münstereifel nieder. Ihr Klosterkomplex wurde 1769/70 erbaut. Das von den Jesuiten erbaute St. Michael-Gymnasium war die einzige höhere Schule zwischen Köln und Trier. Die Säkularisierung der Klöster und des Stifts um 1802 durch Napoleon bedeutete einen schweren Rückschlag für das wirtschaftliche Leben der Stadt, das durch zuletzt sieben Klöster und Kirchen mit insgesamt etwa 100 Priestern, Schwestern und Laienbrüdern geprägt wurde. 1815 fiel die Rheinprovinz an Preußen, Münstereifel verlor politisch und wirtschaftlich an Bedeutung. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts brachte der Fremdenverkehr eine erneute Belebung der Wirtschaft. 1926 wurde Münstereifel Kneippkurort, seit 1974 heißt es „Bad“ Münstereifel.
Während des Zweiten Weltkrieges nutzte Adolf Hitler vom 10. Mai bis zum 6. Juni 1940 das zuvor ausgebaute Führerhauptquartier „Felsennest“ in Münstereifel-Rodert. Das Oberkommando des Heeres (OKH) hatte sein Quartier in einem Bunker- und Barackenlager um das Forsthaus Hülloch.
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