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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
19.05.2024
01:03
 
 
+
»
 

Geschichte

Bad Pyrmont ist niedersächsisches Staatsbad und ein traditionsreiches Kurbad mit vielen entsprechenden Kureinrichtungen von hohem nationalen und internationalen Rang. Bekannt wurde der Ort 1556/57, als 10.000 Menschen aus ganz Europa herbeikamen ("großes Wundergeläuf"), um Heilung zu finden und die wundertätige Quelle zu erleben. Der Ort beherbergt einen der schönsten Kurparks Deutschlands mit einem berühmten Palmengarten, der größten Palmenfreianlage Nordeuropas. Einmalig ist auch die "Dunsthöhle", wo natürliche Kohlensäure an die Oberfläche steigt. Diese Kohlensäure wird auch als therapeutisches Mittel eingesetzt. Genutzt werden heute 6 Heilquellen, von denen auch die Hufelandtherme - ein öffentliches Wellness-Schwimmbad mit Saunalandschaft - versorgt wird.

Schon die Römer und Germanen kannten und nutzten die Pyrmonter Heilquellen. Das ist durch ungefähr 300 bronzene Gewandfibeln, dei römische Denare und eine provinzialrömische emallierte Schöpfkelle belegt, die im Jahr 1863 bei Bauarbeiten an der Brodelquelle entdeckt wurden. Die Funde stammen aus der Zeit von den letzten Jahrzehnten v. Chr bis weit ins 4. Jahrhundert hinein, wobei ein Schwerpunkt offenbar am Ende des 2. und Beginn des 3. Jahrhunderts liegt. Es handelt sich offenbar um ein altes Quellheiligtum. 1184 tauchte Bad Pyrmont dann erstmals in historischen Aufzeichnungen auf, als der Erzbischof von Köln, Philipp von Heinsberg, auf dem Schellenberg eine Burg errichtete. Er nannte sie lateinisch „petri mons“, was auf deutsch soviel heißt wie Petersberg, ein weiterer Name ist piremont. Heute ist nicht geklärt aus welchem der beiden Namen sich das heutige Pyrmont entwickelte. Im Mittelalter war Pyrmont Sitz einer kleinen Grafschaft, die 1625 durch Erbschaft an die Grafen von Waldeck fiel. Am 7. Mai 1625 übertrug Graf Hans Ludwig zu Gleichen seinen Vettern Christian und Wolrad zu Waldeck die Herrschaft über Waldeck. Pyrmont bestand zu dieser Zeit aus dem alten Wasserschloss und einem kleinen Häuschen am sogenannten „Heiligborn“.

Die Grafschaft gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Der bekannteste Vertreter der Grafen zu Waldeck, Georg Friedrich zu Waldeck (1620-1692) ließ im Jahr 1668 den Quellbach zuwerfen und pflanzte die später berühmt gewordene vierreihige Lindenallee. Ihm folgten Christian Ludwig zu Waldeck (1692-1706) und Friedrich Anton Ulrich zu Waldeck (1706-1728). Mit dessen Tod war Pyrmont zu der Gesamtkonzeption gewachsen, die noch heute erkennbar ist: das Barockschloss, die Haupt- mit mehreren Nebenalleen sowie die Brunnenstraße. In dieser Zeit begann der Aufstieg Pyrmonts zu einem beliebten Bade- und Erholungsort der oberen Schichten, welches sogar dem berühmten Karlsbad seinen ersten Platz unter den europäischen Bädern streitig machte.

1712 wurden die Grafen von Waldeck und Pyrmont durch Kaiser Karl VI. in den erblichen Fürstenstand erhoben. Nach einer Erbteilung 1805 war Pyrmont kurzfristig noch einmal bis 1812 selbständig, wurde dann aber wieder mit Waldeck vereinigt. Das Fürstentum Waldeck-Pyrmont behielt seinen Status nach dem Wiener Kongress 1815 und wurde Mitglied des Deutschen Bundes. Von 1868 an wurde es von Preußen verwaltet, behielt aber seine nominelle Souveränität und wurde 1871 Mitgliedstaat in Bismarcks Deutschem Reich. 1872 bekam Pyrmont eine Eisenbahnanbindung an die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken, 1879 wurde zwischen Bahnhof und Stadt eine Pferdebahn eingerichtet. Mit der Abdankung des letzten Fürsten nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde Waldeck-Pyrmont ein Freistaat in der Weimarer Republik. Am 30. November 1921 wurden die Stadt Pyrmont und der umliegende Bezirk auf Grund eines Volksentscheides aus dem Freistaat aus- und der preußischen Provinz Hannover eingegliedert.

Im Juli 1933 wurde mit dem ersten Kongress des Großdeutschen Schachbundes in Bad Pyrmont die Gleichschaltung der Schachorganisation in Deutschland faktisch vollzogen.

Vom 18 bis 20. Oktober 2006 fand das Treffen der Ministerpräsidenten und regierenden Bürgermeister aus ganz Deutschland in Bad Pyrmont statt.

Im Rahmen der EU-Präsidentschaft Deutschlands fand vom 15. bis 16. Mai 2007 das Informelle Minister- und Ministerinnentreffen für Gleichstellung und Familie im Hotel Steigenberger statt. .

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