Geschichte
Mitte des 11. Jh. werden die Siedlung „Uflon“ und eine dort befindliche Salzstätte erstmals erwähnt.
Die Nutzung der salzhaltigen Paulinenquelle führte im Mittelalter zur Errichtung der ersten Gradierwerke. Diese Salzwerkstätten befanden sich an einem Ort, der noch heute „Salzhof“ genannt wird und dessen Brunnen im Wappen der Stadt dargestellt wird.
Dank des einträglichen Salzhandels und der Förderung durch die Grafen von Sternberg entwickelte sich die Siedlung bald zur Stadt und erhielt im 15. Jh. eine Ringmauer mit vier Toren – Schliepsteiner Tor, Hesskämper Tor, Herforder Tor und Ostertor – und drei Wehrtürmen (u. a. der Katzenturm, der noch heute erhalten ist). Bis zum 30-jährigen Krieg florierte der Handel mit dem weißen Gold und brachte großen Reichtum in die Stadt. Prachtvolle Bürgerhäuser und das alte 1545/47 erbaute Rathaus sind Zeugen dieser Blütezeit. Das älteste noch heute erhaltene Gebäude der Stadt ist ein dreigeschossiger Traufenbau von 1520.
Ein Überbleibsel der Salzgewinnung sind die Gradierwerke mit einer Länge von früher insgesamt 424 m, heute ca. 300 m. Von den ursprünglich vier vorhandenen Gradierwerken sind nur noch zwei vollständig erhalten - ein drittes (dessen Ursprünge auf das 17. Jh. zurückgehen) musste wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Es wurde nach einem Ratsbeschluss als Erlebnisgradierwerk wieder aufgebaut und am 28. Juli 2007 festlich eingeweiht.
Bekannt geworden ist Bad Salzuflen durch den Kurbetrieb. Mit seinen drei Trink-, drei Thermal- und drei Solequellen hat es den Status eines lippischen Staatsbades. Den Namenszusatz „Bad“ erhielt Salzuflen erst 1914, obwohl die Gründung des fürstlichen Solebads annähernd 100 Jahre zuvor erfolgt war.
Bad Salzuflen war aufgrund seiner Salzproduktion, seiner topographischen Lage und durch seine florierende Handelsentwicklung eine der wenigen Städte des Mittelalters, die nicht an Geldnot litten. Davon zeugen noch jetzt viele schöne Häuser mit ihrem für die damalige Zeit typischen Baustil. Die hohe Heilkraft des Wassers führte dazu, dass neue Badehäuser entstanden und weitere Quellen erbohrt wurden, so zum Beispiel der Leopoldsprudel, dessen Brunnentempel sich inmitten des heutigen Kurparks befindet. Die Entwicklung zum Kurort führte zu bedeutenden Veränderungen im Stadtbild. Die Saline auf dem Salzhof stellte die Produktion des Salzes ein und bildet heute den „Stadtplatz“, auf dem Wochenmarkt und Stadtfeste stattfinden. Die Gradierwerke entwickelten sich zu einem Ort, an den sich Menschen mit Atemwegserkrankungen zurückzogen. Im Laufe der Zeit verschwanden die alteingesessenen Industriesparten und wurden durch den Handel und das Kurwesen ersetzt, von dem auch die zahlreichen Pensionen der Stadt profitierten.
Der wirtschaftliche Aufschwung im 19. Jahrhundert fand auch eng mit der 1850 gegründeten Hoffmann's Stärkefabriken statt, die später zum größten europäischen Stärkeproduzenten aufstieg.
In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Bad Salzuflen wurde die Synagoge in der Mauerstraße geschändet Obwohl die Synagoge nicht in Flammen aufging, da die umliegenden Häuser von "Nicht-Juden" bewohnt waren, waren die Beschädigungen so groß, dass die Reste der Synagoge am 12. November 1938 von der Technischen Nothilfe abgebrochen wurden. Die Kosten wurden der Israelitischen Gemeinde in Rechnung gestellt. Am Standort der Synagoge befindet sich heute ein Mahnmal.
In der Stadt hielten sich derweil zahlreiche NS-Politiker zu Kuren auf. Die strategisch eher unbedeutende Lage bewahrte Bad Salzuflen weitgehend vor Bombenangriffen der Alliierten, so dass die Stadt den Krieg relativ unbeschadet überstand und nach Kriegsende zum Sitz vieler Militärmissionen wurde.
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