Badme
Badme ist eine Stadt im Gebiet Yirga-Dreieck und Brennpunkt eines Gebietsdisputes zwischen Eritrea und Äthiopien. Sie wird sowohl von Eritrea als Teil der Gash-Barka-Region als auch von Äthiopien als Teil der Mirabawi Zone der Region Tigray beansprucht. Dieser Konflikt bildete die Grundlage für den Eritrea-Äthiopien-Krieg, der 1998 ausbrach.
Der Central Statistical Agency zufolge lebten im Jahr 2005 insgesamt 1.563 Menschen in Badme, darunter 834 Männer und 729 Frauen. Angaben von eritreischer Seite konnten bisher nicht gefunden werden.
Der Grenzverlauf zwischen den beiden Ländern wurde 1902 durch Äthiopien und Italien in einem Vertrag festgelegt. Eritrea war zu jener Zeit als Teil Italienisch-Ostafrikas italienische Kolonie. Allerdings wurde die Grenze um Badme damals schlecht definiert. Seit der Unabhängigkeit Eritreas 1993 streiten sich daher die beiden Staaten um deren genauen Verlauf. Im November 1977 wurde der Ort Badme durch die Volksbefreiungsfront von Tigray TPLF, einen Vorläufer der in Äthiopien gegenwärtig regierenden Partei EPRDF, an die Eritreische Volksbefreiungsfront EPLF, einen Vorläufer der in Eritrea herrschenden PFDJ, übergeben.
Im Jahr 2000 unterzeichneten Eritrea und Äthiopien das Abkommen von Algier, in dem sie den Grenzkonflikt in die Hände einer Haager Grenzkommission geben. Beide Parteien kamen darin überein, sich den Weisungen der Kommission zu fügen. Die Kommission legte 2002 die Grenze fest und schlug dabei Badme Eritrea zu. Viele der Bewohner von Badme sehen sich jedoch noch stets als äthiopische Bürger.
Die Sudan Tribune berichtete, dass im Januar 2005, die Bewohner Badmes sich in Listen für die äthiopischen Wahlen eintrugen. Diese Berichte werden jedoch durch andere Meldungen relativiert, wonach Äthiopien während der Verhandlungen in Den Haag hunderte Bürger nach Badme umsiedelte.
Trotz der ursprünglichen Übereinkunft, die Bestimmungen des Abkommens von Algier zu befolgen, verweigerte Äthiopien einen Rückzug zur neuen, durch die Grenzkommission festgesetzten, Grenze und wies damit deren Entscheidung zurück.
Als Ergebnis dessen finden sich Tausende vertriebene Menschen in Flüchtlingslagern wieder. Auch die Gefahr eines erneuten Kriegs besteht weiter fort.
Weitere umstrittene Gebiete entlang der Grenze zwischen Eritrea und Äthiopien sind Tsorona-Zalambessa sowie Bure.
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