Geschichte
Das Gebiet um Bahn ist schon zur Spätbronzezeit (um 1.000 v. Chr.) besiedelt gewesen, welches durch ein 1936 bei Ausgrabungen gefundenes Urnenfeld nachgewiesen wurde. Im frühen Mittelalter wurde die Gegend von einem wendischen Burgwall beherrscht. Von Beginn der Entwicklung der pommerschen Herzogtümer (12. Jahrhundert) an lag Bahn stets an deren südlicher Peripherie. Über die Verleihung eines Stadtrechtes ist nichts bekannt, jedoch wird Bahn als Stadt in einer Schenkungsurkunde von 1234 erwähnt, mit der Pommernherzog Barnim I. das Bahner Land dem Templerorden schenkt. Nachdem dieser Orden 1312 aufgehoben wurde, ging die Herrschaft an den Johanniterorden über. 1330 eroberte Brandenburg während seines Grenzkrieges mit Pommern die Stadt, aber 1345 übernahm Pommern durch Herzog Barnim III. die Lehnshoheit über die Stadt. Das Schloss Bahn war im Besitz des Johanniterordens geblieben, dessen Herrenmeister Detlof von Waldmode sich 1399 mit den Bürgern der Stadt in Streitigkeiten einließ, in deren Folge er erschlagen wurde. Als Buße musste die Stadt bis in das 16. Jahrhundert hinein jährlich 25 Gulden an den Orden entrichten und ein Mordkreuz aufstellen. 1417 wurde von den Johannitern das St.-Georgen-Hospital gegründet, zu dieser Zeit entstanden auch die Bahner Passionsspiele. Sie gingen in die Geschichte ein, als 1498 die Hauptdarsteller anlässlich eines Eifersuchtsdramas erschlagen wurden. Das Passionsspiel wurde daraufhin für alle Zeiten verboten und der Kirchenbann über die Stadt verhängt. Als es 1478 wieder einmal zu Grenzkonflikten mit Brandenburg kam, wurde Bahn am 24. Juli 1478 von den brandenburgischen Truppen erobert und zerstört, auch die Stadtmauer fiel ihnen zum Opfer. Im Friedensschluss von Prenzlau am 26. Juni 1479 erhielt Pommernherzog Bogislaw X. die Stadt Bahn zurück, die er daraufhin wieder dem Johanniterorden überließ.
Als nach dem Dreißigjährigen Krieg das pommersche Herrschaftsgeschlecht der Greifen ausgestorben war, kam durch den Westfälischen Frieden von 1648 Hinterpommern und damit auch Bahn endgültig zu Brandenburg. Die Stadt wurde in den Greifenhagener Kreis, den späteren Landkreis Greifenhagen, eingegliedert. Bei einem Stadtbrand 1690 wurde die aus dem 13. Jahrhundert stammende Maria-Magdalena-Kirche bis auf die Grundmauern zerstört, sie wurde erst 1716 endgültig wiederhergestellt. Die letzten Reste der alten Stadtbefestigung wurden 1768 bis auf den heute noch vorhandenen Pulverturm abgerissen. Im Jahre 1895 erhielt Bahn durch die Greifenhagener Kreisbahnen eine Kleinbahnverbindung nach Greifenhagen. Weil aber kein direkter Anschluss an das preußische Eisenbahnnetz geschaffen wurde, berührte die Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts die Stadt kaum. Auch vom Glanz der früheren Marktgerechtigkeit mit jährlich vier Jahrmärkten war nicht viel übriggeblieben, Bahn ging als kleine Ackerbürgerstadt in das 20. Jahrhundert. Zur letzten deutschen Volkszählung 1939 lebten 2.884 Menschen in der Stadt.
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