Geschichte
•siehe auch Liste der Städte in Pommern (1945)
Eine erstmalige Erwähnung der wendischen Siedlung „civitas Barwitz“ stammt aus dem Jahre 1286, doch wurde der Ort an der Salzstraße von Kolberg nach Nakel vermutlich bereits früher gegründet. Unter Herzog Bogislaw X. kamen die Stadt und die dazugehörigen Dörfer 1477 zu Pommern. Bärwalde war im wechselnden Besitz verschiedener pommerscher Adelsfamilien, darunter auch der „Vier Geschlechter“, der Glasenapp, Münchow, Wolde und Zastrow, denen das Land Bärwalde und die Pileburger Heide ab 1523 gemeinsam gehörte.
Herzog Johann Friedrich von Pommern förderte die Stadt und verlieh ihr in den Jahren 1569, 1592 und 1597 die Privilegien zur Abhaltung von Jahrmärkten. Die jahrelange Streitigkeiten zwischen der adeligen Grundherrschaft und dem Stadtrat über die Gerichtsbarkeit in Bärwalde wurden 1620 zugunsten der Herrschaft beigelegt. Im Jahre 1626 zerstörte ein Stadtbrand die Stadt. Während des Dreißigjährigen Krieges kam es 1630 zur Besetzung durch die schwedischen Truppen Gustav II. Adolfs. Die Stadt erlitt starke Schäden. Durch das Aussterben des pommerschen Herrscherhauses kam Bärwalde 1653 unter brandenburgische Herrschaft. Im Siebenjährigen Krieg plünderten und brandschatzten russischen Truppen die Stadt, dabei gingen auch sämtliche Stadturkunden verloren.
1766 erhielt Bärwälde das Recht zur Abhaltung eines vierten Jahrmarktes. Zu dieser Zeit besaß die Stadt vier Tore, war aber nicht ummauert. Ihre Bewohner lebten im 18. Jahrhundert von der Tuch- und Raschmacherei sowie vom Ackerbau. Das Tuchmacherhandwerk ging im 19. Jahrhundert ein, stattdessen entstanden Färbereien und Textildruckereien. Nach der preußischen Verwaltungsreform gehörte Bärwalde ab 1818 zum Kreis Neustettin. 1854 begann der Neubau der Stadtkirche, der nach zehn Jahren vollendet war. Dabei wurde die alte Kirche, die in Teilen noch aus dem Ende 13. Jahrhunderts stammte, vollständig abgerissen.
Erst 1903 wurde Bärwalde mit der Strecke zwischen Polzin und Gramenz an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Bahnhof wurde nördlich der Stadt angelegt, und nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte sich die Stadt in seine Richtung. Die neue Verkehrsverbindung führte zur Gründung neuer Industriebetriebe, z. B. einer Maschinen- und einer Kalksandsteinfabrik.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Stadt zerstört und lag wüst. Die polnische Verwaltung gab ihr den Namen Barwice.
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