Geschichte
Die Entstehung der Bauernschaft und damit der Gemeinde Becke ist nicht gänzlich erforscht. Die Gemeinde Becke wurde als eine der "sieben Bauernschaften des Gerichts Hemer" schon im Jahre 1705 erwähnt. Ihr Ursprung liegt – dies wird durch den Fund eines Bronzearmringes im Steinbruch in der Schledde erhärtet – wahrscheinlich in einem weitaus früheren Zeitraum. Einen Ort Becke gab es nicht. Die Ortsteile Urbecke, Tannenkopf, Höcklingsen, Oese, Edelburg, Brelen und Mesterscheidt bildeten die Gemeinde, die ihren Namen wohl von dem sie durchfließenden Bach hat. Die genannten Ortschaften, die als Siedlungskern teilweise auch heute noch zu erkennen sind, können auf ein hohes Alter zurückblicken, und einzelne Örtlichkeiten der Gemeinde werden schon früher benannt.
So liegen im Oesetal die Fundamentreste eines mittelalterlichen Burgturmes. Diese Reste gehören zu einem Burgtyp, der etwa in der Zeit von 1000 bis 1200 nach Christus in West- und Mitteleuropa weit verbreitet war.
Im Jahre 1072 wird die Burg Brelen als Bredenole bereits benannt, und im 13. Jahrhundert sollen die Steine des Turmes zum Bau der nordwestlich liegenden Edelburg verwandt worden sein. Die Ruine des Burgturmes dürfte eines der ältesten Bauwerke im nördlichen Raum des Märkischen Kreises sein.
Zusammen mit Bredenole wird Hademare, das heutige Hemer, unter den Besitzungen erwähnt, die Erzbischof Anno von Köln zur Ausstattung des Klosters Grafschaft verwandte. Ein Gut Höcklingsen wird im Jahre 1377 als limburgsches Lehen benannt. Der heutige Hückingsche Hof besteht wahrscheinlich aus den Resten dieses Guts. Die Edelburg, früher Erlenburg, wird erstmals 1400 genannt, als sie durch Verpfändung ihren Besitzer wechselte. Im Jahre 1486 werden im Schätzbuch der Grafschaft Mark zwei Höfe in Mesterscheid, wohl Brüdern gehörend, genannt; beides vermutlich Freigüter. Die Besitzung des Dirick Roethoevet upp de Osse ist identisch mit Rothhöfts Hof, dessen Namensträger erstmals 1559 durch eine Vertragsunterschrift überliefert sind. Der Kuhlmann Hof, später Gaststätte Heyng und danach teilweise langjähriges Büro- und Wohngebäude der Firma Niemeyer, wird 1705 erwähnt.
Von der Urbecke her, die gegen Ende des 16. Jahrhunderts erstmalig genannt wird, hat die Becke-Bauernschaft, die seit Beginn des 18. Jahrhunderts zu einem Begriff geworden ist, ihren Namen.
Die Becke gehörte seit Beginn urkundlicher Aufzeichnungen zur Hemer Mark, zum Gericht und zum Kirchspiel Hemer. Auch diese nachbarliche Verbundenheit – bis zur heutigen Integration – ist recht alt.
1932 konnte eine katholische Kapelle eingerichtet werden. Zum Gedenken an die 22 Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde im Jahre 1933 das Ehrenmal errichtet.
Mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes vom 5. November 1974 verlor zwar die Gemeinde Becke ihre langjährige Selbständigkeit, gravierende Nachteile sind der Bevölkerung, deren Zugehörigkeitsgefühl zur Stadt Hemer nicht nur in der ökonomischen Struktur der Örtlichkeit begründet liegt, durch die Neuordnung nicht erwachsen. Die Gewerbebetriebe und die Wohnbebauung haben sich in den letzten Jahren verdichtet, die Landwirtschaft im Ortsteil Becke musste ihren angestammten Platz aufgeben.
Maßgeblich bestimmt ist die Entwicklung des Ortsteiles aber sowohl in ihrem äußeren Bild als auch in der zahlenmäßigen Stärke und der Zusammensetzung der Bevölkerung durch die industriellen Werke.
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