Geschichte
Funde von zwei Urnenfriedhöfen bezeugen, dass es um 300 v. Chr. dort eine Ansiedlung gab.
997 wurde ein slawischer Ort namens Belizi im Gau Bloni erstmals urkundlich erwähnt. Sowohl Beelitz als auch das benachbarte Belzig reklamieren diese Urkunde und damit eine 1000-jährige Geschichte für sich.
Die Wunderblutlegende, wonach eine von Juden geschändete Hostie Bann- und Heilkraft erlangte, machte Beelitz 1247 zum Wallfahrtsort und ist das älteste Zeugnis der Anwesenheit von Juden in der Mark Brandenburg.
Während des Dreißigjährigen Krieges litt Beelitz unter Truppendurchmärschen und Einquartierungen und musste Kontributionszahlungen leisten. Als 1731 der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm die Soldaten seiner neu aufgestellten Husareneskadrons in den Bürgerhäusern unterbrachte (darunter Rittmeister Hans Joachim von Zieten), wurde Beelitz Garnisonsstadt.
Beelitz gilt als eine der ältesten jüdischen Ansiedlungen in der Mark Brandenburg. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde ein Jüdischer Friedhof an der Straße des Aufbaus Ecke Clara-Zetkin-Straße angelegt. Von den Nationalsozialisten zerstört, wurde er in der DDR-Zeit instandgesetzt. Seit 1988 gibt es dort eine Gedenktafel.
1861 erfolgte der erste feldmäßige Spargelanbau in Beelitz (durch den Glasermeister und Ackerbürger Karl Friedrich Wilhelm Herrmann). 2008 beträgt die Spargelanbaufläche in der Region ca. 1000 ha, und es wird mit einem Ernteertrag von an die 6000 t gerechnet.
Um 1910 unterhielt der Deutsch-Israelitische Gemeindebund Berlin in Beelitz ein Heim für geistig behinderte Kinder und Jugendliche, die einzige jüdische heilpädagogische Einrichtung in Deutschland. Im Jahre 1937 wurden dort noch 56 Mädchen und Jungen betreut. Im Juni 1942 wurden die Kinder und ihre Erzieher in die Vernichtungslager des Ostens deportiert. Am heutigen Gymnasium in der Karl-Liebknecht-Straße erinnert eine Gedenktafel mit dem Davidstern an ihr Schicksal.
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