Geschichte
Auf dem Gebiet, welches zur Gemeinde Beendorf zählt, liegt der ursprünglich als Salzschacht angelegte Schacht Marie.
Der damalige Eigentümer der Schachtanlage, der Burbach Konzern, verpachtete die Anlage zur Zeit des Nationalsozialismus an die Wehrmacht und Luftwaffe.
Die Luftwaffe nutzte die unterirdischen Salzstollen zur sicheren Lagerung von FLAK-Munition.
Ab Februar 1944 wurden weitere Berliner Rüstungsunternehmen in den Schacht verlagert. Diese Verlagerung ging einher mit der Gründung des KZ Außenlagers Beendorf im Februar/März 1944. Beendorf war ein Außenlager des KZ Neuengamme.
Viele Häftlinge aus Ungarn, Polen, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und der UdSSR wurden in das Außenlager gebracht. Ebenfalls wurden Insassen anderer Konzentrationslager nach Beendorf verlegt. Unter anderem aus Buchenwald, Sachsenhausen, Auschwitz, Bergen-Belsen und Neuengamme selbst.
Die männlichen Insassen wurden hauptsächlich zum Ausbau der unterirdischen Anlagen eingesetzt, während die weiblichen zur Rüstungsproduktion herangezogen wurden. Die Verlegung von Insassen nach Beendorf erfolgte bis in das Jahr 1945. Ab dem Jahre 1944 erfolgte neben der Produktion von Munition für die Luftwaffe und Marine auch eine Produktion von V1- und V2-Elektronikteilen. Am Tag wurde zwölf Stunden in zwei Schichten gearbeitet, 72 Stunden die Woche.
Nach einem offiziellen Bericht vom 25. März 1945 arbeiteten insgesamt 2021 Frauen und 749 Männer im Lager. Unter anderem auch ein Kommando sowjetischer Soldaten (etwa 200), italienische Kriegsgefangene und etwa 3000 Zwangsarbeiter aus ganz Europa. Aufgrund der gestiegenden Bedeutung des Standorts Beendorf wurde in den späten Kriegsjahren versucht, den weißen Salzaushub vor den unterirdischen Anlagen mit Bäumen und sonstigen Holzresten zu tarnen, um eine mögliche Bombardierung durch Luftangriffe zu verhindern. Die Bestandteile dieser Tarnvorrichtung sind auch heute noch deutlich zu erkennen.
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