Geschichte
1194 wurde die Gemeinde erstmalig als Belendorpe urkundlich erwähnt.
Das „weiße Dorf“ (beladorpe soll sprachlich slawischen Ursprung haben: bela=weiß) gibt es mindestens seit diesem Jahr 1194. Weil der Bischof Isfried von Ratzeburg seinen Privatbesitz von dem Besitz des Domkapitels trennt, werden das Dorf Belendorpe und das kleine Dorf Minus Belendorpe in der Trennungsurkunde erwähnt.
1424 kommt das Dorf als Exklave in den Besitz Lübecks, der reichen „Königin der Hanse“. Der Hof und der Wald gehören noch heute zur Hansestadt oder zum Heiligen-Geist-Hospital. Wanderer können die Grenzsteine mit dem Lübecker Wappenadler entdecken. Auch die Kirchengemeinde Nusse-Behlendorf gehört zum Lübecker Kirchenkreis, weshalb die Pastoren eine Halskrause wie die Ratsherren auf alten Gemälden im Lübecker Rathaus tragen, statt des im Kirchenkreis Lauenburg üblichen Beffchens. Der Kirchenbau selbst wurde etwa 1250 errichtet. Es ist eine Feldsteinkirche mit einem später angebauten Glockenturm aus Backsteinen, der einen alten Holzturm ersetzt hatte.
Der Wind der Zeit hat zwar der Behlendorfer Mühle die Windflügel davon geweht. Doch im Ort finden sich alte Backhäuser oder eine Schmiede, die für heutige Zwecke umgebaut sind. Etliche Strohdachhäuser wurden liebevoll restauriert und sind wertvolle Baudenkmäler.
Naturdenkmäler sind eine 800-jährige Eiche neben der Kirche und eine Insel inmitten des Behlendorfer Sees.
Durch das Groß-Hamburg-Gesetz kam Behlendorf 1937 politisch zum Kreis Herzogtum Lauenburg. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden in Behlendorf ca. 40 Kriegsgefangene, vor allem aus der Sowjetunion, im Handwerk und der Landwirtschaft als Zwangsarbeiter eingesetzt. 1954 entschieden sich die Bürger des kleinen Ortsteils Hollenbeks, zur Gemeinde Behlendorf zu gehören.
Behlendorf ist ein „schönes Dorf“. Es wurde 1990 Kreissieger, 1991 Landessieger und gewann eine Silbermedaille im Bundeswettbewerb.
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