Geschichte
Der Ortsname ist slawischen Ursprungs, so dass die Siedlung bereits im 8. oder 9. Jahrhundert bestanden haben dürfte. Aus dieser Zeit stammt eine wendische Wallburg, deren Reste heute 2,5 Kilometer östlich des Ortes am Mönchberg liegen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Name über Berkezow (1400), Beekove (1459), Berchzow (1562) zu seiner heutigen Schreibweise, die seit 1786 angewendet wird. 1370 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung im Lehnsverzeichnis des Magdeburger Erzbistums, zu dem der Ort bereits seit 1294 gehörte. Bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde eine Kirche errichtet. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war Bergzow dem Amt Altenplathow unterstellt, das nach dem Dreißigjährigen Krieg unter die Herrschaft Brandenburg-Preußens kam. Der preußische König Friedrich der Große war es auch, der mit seiner Order zum Bau des Ihlekanals für einen wirtschaftlichen Aufschwung in Bergzow sorgte. Mit etwa 750 Söldnern begann 1865 der Kanalbau, für dessen Verlauf das Bett des Flusses Ihle genutzt wurde, und der damit direkt an Bergzow vorbeiführte. Nachdem er 1872 fertiggestellt war, siedelten sich in der Umgebung mehrere Ziegeleien an, die wiederum dafür sorgten, dass Bergzower Schiffer den Ziegeltransport über den Kanal bis nach Berlin übernehmen konnten. Die Lehmgruben erschöpften sich allerdings mit der Zeit, so dass von ehemals elf Ziegeleien 1920 nur noch eine in Betrieb war. Die schon seit 1846 bestehende Bahnlinie Magdeburg - Potsdam mit dem 2,5 Kilometer entfernten Bahnhof Bergzow-Parchen und die um 1900 gebaute Chaussee nach Genthin hatten keine weiteren Industrieansiedlungen gebracht, so dass Bergzow zu Beginn des 20. Jahrhunderts hauptsächlich von der Landwirtschaft lebte. Trotzdem stieg die Zahl der Einwohner von 861 im Jahre 1885 auf 1170 im Jahr 1933. Mit der Fertigstellung des Mittellandkanals 1938 verlor Bergzow auch seine unmittelbare Lage am Kanal, denn das neue Kanalbett verlief jetzt anderthalb Kilometer nördlich des Ortes.
1952 schloss mit der Sängerschen Ziegelei der letzte Industriebetrieb bei Bergzow. Im gleichen Jahr wurde der Ort im Zuge der DDR-Gebietsreform in den Kreis Genthin eingegliedert. Ab 1953 wurden die Landwirtschaftsbetriebe in eine LPG überführt. 1964 hatte Bergzow 1041 Einwohner. Am 28. Mai 1994 wurde der Bahnhof Bergzow-Parchen geschlossen.
Basierend auf dem Artikel Bergzow der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen