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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
11:52
 
 
+
»
 

Geschichte

Obwohl eine urkundliche Erwähnung nicht belegt ist, lassen archäologische Funde auf eine erste Besiedelung von Düppel um 1170 schließen. Zu jener Zeit siedelten in der Mark Brandenburg einheimische Slawen an der Straße nach Spandau, wo eine befestigte Burganlage namens Burg Spandow stand (ein Vorgängerbau der heutigen Zitadelle Spandau). Um 1230 zählte die noch einfach Slawensiedlung genannte Ansiedlung 16 Höfe, die zum Schutz hufeisenförmig um einen großen Dorfplatz, dem Weideplatz für die Tiere, gelagert waren. Dieses Dorf am Landschaftsschutzgebiet Krummes Fenn ist freigelegt, nachgebaut und heute in den Sommermonaten als Museumsdorf Düppel zugänglich.

1242 wurden die benachbarten Dörfer Zehlendorf und Slatdorp mit dem Slatsee (Schlachtensee) sowie einem als Tusen bzw. Imtzen bezeichneten See (vermutlich Nikolassee) mitsamt den dazu gehörenden Ländereien und einem Waldgebiet von den gemeinsam regierenden askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. an das Kloster Lehnin verkauft. Wahrscheinlich zählte das heutige Gebiet Düppel mit der Slawensiedlung zu Zehlendorf und wechselte so ebenfalls in den Besitz der Zisterziensermönche. Im Zuge der Reformation wurden die kirchlichen Besitzungen eingezogen und Zehlendorf gelangte unter die Verwaltung der brandenburgischen Kurfürsten bzw. später der preußischen Könige. Spätestens um 1300 wurde das Dorf zur Siedlungswüstung, also wieder aufgegeben, und gemeinsam mit anderen Ortschaften in der Umgebung nach Zehlendorf oder Teltow verlegt. Eine landwirtschaftliche Nutzung des kargen Sandbodens fand jedoch weiterhin statt.

Friedrich Bensch gründete 1828 einen Gutshof in unmittelbarer Nähe zum einstigen Slawendorf. Seit 1826 hatte der vermögende Salzschiffahrtsdirektor und Holzinspektor große Landflächen östlich von Zehlendorf sowie ein ausgedehntes Waldgebiet erworben. Letzteres erstreckte sich südlich von Schlachtensee und Nikolassee, in westliche Richtung umfasste es auch die Insel Wannsee bis nach Klein Glienicke. Das um 1830 fertiggestellte Anwesen trug die Bezeichnung Vorwerk Neu-Zehlendorf und wurde zwischenzeitlich als Brennerei zur Destillation von Schnaps genutzt. Die im klassizistischen Stil gehaltenen Gebäude wurden 1850 umgebaut, um einen Turm und weitere Gebäude ergänzt. Später bezeichnet der Schriftsteller Theodor Fontane in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg die Bauweise irrtümlich als Tudorstil, da nach den Umbauten im Dachgeschossbereich und an den Anbauten die Fachwerkkonstruktion sichtbar blieb.

Der preußische Feldherr Prinz Friedrich Karl, Sohn von Carl von Preußen (einem jüngeren Bruder von Kaiser Wilhelm I.), kaufte das Gut 1859 und richtete auf dem Hof ein Pferdegestüt ein. Den größten Teil seines Landes verpachtete er an einen ortsansässigen Bauern, der auch in das Herrenhaus einzog. Der Prinz selbst wohnte weiterhin im etwa vier Kilometer entfernten Jagdschloss Dreilinden. Zum Dank für seinen Sieg in der Schlacht bei den Düppeler Schanzen (dänisch: Dybbøl Skanse) wurde dem Besitz des Prinzen nach dem Deutsch-Dänischen Krieg die Rechte eines Rittergutes verliehen. In dem von Wilhelm I. ausgestellten Patent vom 13. Januar 1865 wird das Anwesen als Rittergut Düppel bezeichnet, so gelangte der Name dänischen Ursprungs nach Preußen. Er war auf Antrag der Teltowischen Kreisstände verliehen worden und als Ehrenbezeichnung zu verstehen; verwaltungstechnisch gehörte Düppel auch weiterhin zu Zehlendorf, das dem Landkreis Teltow zugeordnet war – anders als das benachbarte Dahlem war Düppel nie eigenständiger Gutsbezirk. Die Industrialisierung sowie die Gründung des Deutschen Reiches ließ die Hauptstadt schnell anwachsen: Mit der Bildung von Groß-Berlin im Jahre 1920 vollzog sich die Eingliederung umliegender Städte, Gemeinden und Kreisgebiete nach Berlin. Düppel wird jedoch erst 1928 nachträglich zu Groß-Berlin eingemeindet.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, gehörte Berlin-Düppel zur Amerikanischen Besatzungszone in Berlin. Die amerikanische Militärverwaltung errichtete in Berlin-Düppel das größte DP-Lager für so genannte Displaced Persons (DP) in Berlin. In dem Lager lebten zeitweise bis zu 5130 jüdische DPs. Durch die Berlin-Blockade verschlechterte sich die Versorgungslage der Bewohner derart, dass das Lager bereits im Juli 1948 evakuiert werden musste. Die Lagerbewohner wurden auf dem Luftwege nach Westdeutschland gebracht. Der größte Teil von ihnen wurde auf DP-Lager im Raum Frankfurt/Main verteilt. Anschliessend wurden in den Baracken DDR-Flüchtlinge, nach dem Mauerbau sozial schwache West-Berliner Familien untergebracht. Anfang der 1970er Jahre wurden die Baracken abgerissen.

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