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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
04.05.2024
07:22
 
 
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Geschichte

Der älteste Dorfteil von Berlingen liegt auf dem Schwemmdelta des Wildbachs, wo im Norden der Untersee am breitesten und im Süden der Seerücken am steilsten und am höchsten ist. Der Seespiegel weist eine mittlere Höhe von 396 Meter über Meer auf.

Funde bezeugen, dass in prähistorischer Zeit im Gupfen, östlich des alten Dorfkerns, bereits eine Pfahlbau-Siedlung bestanden hatte. Zur Zeit der Römer - um 370 n. Chr. - soll nach ungesicherten Berichten über dem Weissen Felsen, direkt an der Grenze zu Steckborn, ein Wachtturm errichtet worden sein. Er gehörte zur Verteidigungslinie, die der römische Kaiser Valentinian I. von Basel bis Bregenz zur Sicherung der Grenze gegen Germanien errichten liess.

Im Jahre 894 wurde Berlingen unter dem Namen "Perenwang" oder "Berenwang" - was nichts anderes als Flur des Bero heisst - erstmals urkundlich erwähnt. In der Folge änderte sich der Name der Siedlung am See noch mehrmals, in "Bernach" und schliesslich in "Bernang", dann in "Berlang". Erst im Jahre 1750 erhielt die Ortschaft den Namen "Berlingen".

Berlingen war bereits im frühen Mittelalter ans Kloster Reichenau gebunden. Die Klosterinsel im Untersee hiess anfangs "Sintlas-Aue". Sintlas war ein alemannischer Adeliger, der seinen Stammsitz auf der Burg "Sandegg" hatte, die östlich von Berlingen hoch über dem Untersee thronte. Nachdem die Burg im Jahre 1833 einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen war, besteht an der Burgstelle heute eine Aussichtsterrasse mit einem der schönsten Ausblicke über den Untersee und hinüber zum deutschen Ufer. Dieser Aussichtspunkt gehört zum Schlossgut Eugensberg und ist in Privatbesitz, jedoch der Öffentlichkeit zugänglich. Aus der Reichenauerzeit hat Berlingen sein Wappen, das zwei goldene Ringe auf blauem Grund darstellt. Die Ringe sind Sinnbild für die Bindung ans Kloster und der blaue Grund für den See. Der Berlinger Altar im Kloster in Mittelzell stammt nach der Legende aus der Kapelle in Berlingen. Er soll während der Reformation von den Bilderstürmern in den See geworfen und von den Reichenauern als Schwemmgut wieder gefischt worden sein.

Im Kehlhof, dem "Grossen Haus", einem prächtigen Fachwerkbau am Westende des Dorfes, der 1686 erbaut wurde, wohnte der letzte Klostermeier, der für den Abt und die Mönche auf der Reichenau von den Berlingen den Zehnten einzog. Es waren Naturalien, vor allem Wein, Schnaps, Getreide, Tiere (Fleisch), Fische, dann auch handwerkliche Erzeugnisse wie Leder, Stiefel und Schuhe.

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