Geschichte
Wie archäologische Quellen belegen, ist Bernau seit mehr als 10.000 Jahren ein Siedlungsplatz. Doch erst am Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Stadt gegründet. Die genauen Umstände sind ungeklärt, da alle Urkunden bei großen Bränden 1406 und 1484 vernichtet wurden. Der Sage nach veranlasste der Askanier Albrecht der Bär, 1157 Gründer der Mark Brandenburg und ihr erster Markgraf, bereits 1140 die Gründung der Stadt.
Das Bier und die Tuchproduktion machten die Stadt im Mittelalter weit über die Grenzen der Mark Brandenburg bekannt. Über Jahrhunderte hinweg galt das Bier als das beste der Mark und die gute Haltbarkeit machte es zum Exportschlager. Noch im 17. Jahrhundert wurden jährlich 30.000 Tonnen Bier in andere Städte und Gemeinden - auch außerhalb der Mark Brandenburg - geliefert. Im Heimatmuseum vermitteln prächtige Trinkgefäße, Schleppkannen und Schankzeug einen Eindruck von der Bierbrauerei in Bernau.
Von der Blütezeit der Stadt zeugen noch heute beeindruckende Bauwerke. Die starken Stadtmauern erschwerten jeden Angriff auf die Stadt. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest machten aus Bernau eine verarmte und verödete Stadt. Dies änderte sich erst, als Kurfürst Friedrich III. französische Glaubensflüchtlinge (Hugenotten) ins Land holte. 1699 wurden 25 Familien in Bernau aufgenommen. Darunter waren hervorragende Handwerker, Bauern, Wissenschaftler und Kaufleute.
150 Jahre später erlebte die Stadt eine neue Blüte. Am 30. Juli 1842 wurde die Eisenbahnstrecke Berlin-Eberswalde der Berlin-Stettiner Eisenbahn eingeweiht. Seit 1924 verbindet die erste elektrisch betriebene Stadtbahn der Welt Bernau mit Berlin. Die Nähe zur aufstrebenden Hauptstadt begünstigte auch in Bernau den gewerblichen Aufschwung.
Ab Sommer 1943 gab es in der Stadt ein Außenlager des KZ Sachsenhausen, in dem 300 Häftlinge bei Arbeiten in einer Polizeidienststelle eingesetzt wurden. Ein Mahnmal vor dem Bahnhof auf einer Grünanlage an der Breitscheidstraße erinnert seit 1947 (nach anderen Angaben 1949) an die Opfer des Faschismus. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt von Zerstörungen weitgehend verschont.
In den 1980er Jahren wurde die verschlissene Bausubstanz der Altstadt zu großen Teilen durch Neubauten in einheitlicher (Platten-)Bauweise ersetzt.
Von 1952 bis 1993 gehörte Bernau als Kreisstadt zum gleichnamigen Landkreis im Bezirk Frankfurt (Oder), ab 1990 zum Land Brandenburg. Mit der Verwaltungsreform kam Bernau unter Verlust des Sitzes der Kreisverwaltung zum neugebildeten Landkreis Barnim.
Bis 1991 war Bernau zudem Standort der 90. Panzerdivision der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.
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