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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.02.2025
17:21
 
 
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»
 

Geschichte

Berrenrath wird erstmals am 11. August 922 in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Hermann als Bairincrothe erwähnt.

In der Folge wird es in mehreren Urkunden erwähnt, so heißt es bereits um 1233 in Urkunden welche die Urbarmachung der Ländereien Berrenraths beschreiben „Berrenrode“.
In einer weiteren Urkunde aus dem Jahre 1258 ist erneut von „Berrenrode“ (rubo adiacente claustro = Brombeergebüsch beim Kloster) die Rede. So erhielt der ehemals zum Kloster Marienborn Hürth-Burbach gehörende Ort durch die Rodung dieses Buschgeländes seinen heutigen Namen.
Von Anbeginn seiner Stiftung hatte das Kloster große Besitztümer in Berrenrath, hier namentlich den Fronhof.

Grundherrschaft und niedere Gerichtsbarkeit lagen bei Äbtissin und Konvent des Klosters.
Advokatie beziehungsweise Vogtei über diesen Hof hatte Ende des 13. Jahrhunderts Luf, Graf von Cleve und Hülchrath und Herr in Tomberg. Der Fronhof, auch Stumbshof genannt, wird neben vielen anderen Besitztümern des Klosters in Berrenrath in vielen weiteren Urkunden über die Jahrhunderte erwähnt, so werden in einer Notiz aus dem Jahr 1763 die Tage der Abhaltung der Gerichtsverhandlungen im Ort durch Schultheiß und Schöffen genau festgelegt. Berrenrath gehörte mit Kloster Burbach bis zur napoleonischen und preußischen Zeit zum kurkölnischen Amt Lechenich.
Berrenrath gehörte kirchlich zur Pfarrei Gleuel. Die Berrenrather gingen aber lieber zum Gottesdienst ins Kloster. Zudem gab es seit 1623 in Berrenrath eine Kapelle, die dem Heiligen Wendelinus geweiht war. Auf Antrag der gewachsenen Gemeinde und nach einer diesbezüglichen Einigung mit der Pfarrei Gleuel wurde nach Kabinettsorder Ihrer Majestät des Königs Friedrich Wilhelms IV. Berrenrath am 14. November des Jahres 1849 zur eigenständigen Pfarrgemeinde und die Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Dies wurde am 18. Mai 1850 auch durch den Erzbischof genehmigt. Die letzte neugotische Kirche bestand von 1890/1891 bis 1959.

Der Ort war sehr arm, Waldarbeiter und Kleinstbauern wohnten hier. Die Einwohner Berrenraths sind deshalb noch heute als "Schänzjeskriemer" bekannt, was abschätzig soviel
wie Reisigbündelchen-Hausierer bedeutet (Schanze = Reisigbündel zum Feueranmachen, Kriemer = Krämer). Nur das Auflesen und Verhökern von Reisig war diesen armen Tagelöhnern im "herrschaftlichen" Ville-Wald erlaubt. Eine Bronzeplastik an der Wendelinusstraße erinnert an diese Zeit.
Erst im Zuge der Industrialisierung des Rheinischen Braunkohlereviers änderte sich dies. Der kleinbäuerliche Ort wurde zu einem Industriearbeiterort, dessen Zukunft aber auch durch eben diese Industrie bedroht war. Am 27. Februar 1952 wurde die Umsiedlung Berrenraths in ein 600 Meter entferntes ausgekohltes Gelände beschlossen. Bürgermeister Esser kommentierte dies wie folgt: „Es ist absolut notwendig, dass Berrenrath abgerissen wird.“ Sie wurde aufgrund der Abbaupläne der Roddergrube AG nötig und war im September 1959 abgeschlossen. Einzig die Werkssiedlung ursprünglich am Rande des alten Ortes blieb erhalten. Sie liegt jetzt ein Stück von Berrenrath entfernt im Schatten der Werke.

Ein Gedenkstein am Otto-Maigler-See erinnert an den alten Standort, der allerdings 20 Meter höher lag. Schon in der Weimarer Republik war aufgrund der hohen Staubbelästigung über diese Möglichkeit diskutiert worden. Die Umsiedlung in der Nachkriegszeit hatte Modellcharakter. Der neue Ort hatte sein kleinbäuerliches Aussehen völlig verloren. Es gibt seit dieser Zeit in Berrenrath keinen einzigen landwirtschaftlichen Betrieb mehr. Nach der Umsiedlung gab es in Berrenrath noch über 25 Einzelhandelsgeschäfte, darunter allein 7 Lebensmittelgeschäfte, und 5 Gastwirtschaften. Diese Zahl ist seitdem erheblich gesunken. So existiert heute beispielsweise noch ein Lebensmittelfilialbetrieb.

Basierend auf dem Artikel Berrenrath der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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