Geschichte
Archäologische Funde aus der Bronzezeit bei Heringhausen sowie der Eisenzeit aus der Veledahöhle bei Velmede belegen die Anfänge der Besiedlung.
Die frühmittelalterliche Besiedlung bestand aus Weilern und Einzelhöfen. Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage wurde Velmede von den Kölner Erzbischöfen zum Zentralort des Kirchspiels erhoben. Es ist anzunehmen, dass die Ortschaft im 10. Jahrhundert aus etwa sechs Höfen bestand. In einer Stiftungsurkunde der Benediktinerabtei Grafschaft wurden die Orte Nuttlar und Velmede 1072 erstmals erwähnt. Das an der Einmündung der Valme in die Ruhr gelegene Bestwig bestand im 14. Jahrhundert aus einem Doppelhof des Stifts Meschede und einem Hof des Klosters Grafschaft.
Das Gebiet bildete die sogenannte „Freigrafschaft“ Velmede und gehörte den Edelherrn vom Rüdenberg mit Sitz in der Nähe von Arnsberg. Im Jahre 1296 erwarb Graf Ludwig von Arnsberg die Hälfte der Freigrafschaft; die andere Hälfte ging an den Grafen von Waldeck. Seit 1368 gehörte das Gebiet zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen.
Das Gebiet der heutigen Gemeinde Bestwig wurde im 19. Jahrhundert von zwei Entwicklungen entscheidend geprägt. Die eine war der Anschluss an die Eisenbahn. Dies führte ab 1870 zur Entwicklung des für das Sauerland bedeutenden Bahnhofs mit zahlreichen damit zusammenhängenden Arbeitsplätzen, vor allem auch im örtlichen Bahnbetriebswerk. Durch die Bahn nahm die Einwohnerzahl, insbesondere in Bestwig selbst, deutlich zu. Lebten 1864 nur 44 Einwohner in diesem Gebiet, nahm die Einwohnerzahl in der „Eisenbahngemeinde“ bis 1905 auf 625 zu. Die zweite war die Expansion des Ramsbecker Bergbaus in den 1850er Jahren. Über Jahrzehnte war dieser Betrieb das mit Abstand größte Unternehmen im gesamten Gebiet des heutigen Hochsauerlandkreises. Beide Entwicklungen unterschieden das Gebiet der heutigen Gemeinde Bestwig von anderen Teilen des oberen Sauerlandes. In weiten Teilen der heutigen Gemeinde Bestwig dominierte nicht die bäuerliche, sondern die Arbeiterbevölkerung.
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