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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
11:09
 
 
+
»
 

Geschichte

1340 wird Billmuthausen erstmalig als Billmuthehusen erwähnt. Das Dorf war ein Rittergut, 1840 standen in Billmuthausen 14 Häuser, eine Schneid- und Mahlmühle und eine Kirche, um 1850 hatte das Dorf 68 Einwohner. Billmuthausen gehörte zum sächsischen Amt Heldburg.

Das Schicksal des Dorfes nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von seiner unmittelbaren Lage an der innerdeutschen Grenze bestimmt. Es lag in der 1952 von den DDR-Behörden geschaffenen Sperrzone. Im gleichen Jahr flüchteten sieben Billmuthäuser Familien mit 34 Personen und aller beweglichen Habe über die Grenze nach Bayern, da sie das Leben an der Grenze nicht weiter ertragen konnten. Schon 1948 war auf Befehl der russischen Besatzungsmacht das 1836 erbaute Gutshaus abgerissen worden. 1961 wurden zwei Familien zwangsausgesiedelt. 1965 ordneten die Behörden den Abriss der Dorfkirche an (dies vollzog sich allerdings in der Nacht, da die Täter das Licht scheuten und unerkannt bleiben wollten), 1977 ließen sie die Mühle abreißen und verkündeten die vollständige Räumung des Dorfes. Die Grenzanlagen wurden mitten durch das Dorf gebaut. 1978 wurde die letzte Familie deportiert und das Dorf dem Erdboden gleichgemacht. Die Räumung des Friedhofs war geplant, wurde aber nicht vollzogen.

Geblieben sind der Friedhof und ein Transformatorenturm. Ein 1994 gegründeter Förderverein Gedenkstätte Billmuthausen e.V. (Vorsitzender Dr. Elmar Weidenhaun, Hildburghausen) pflegt die Überreste der Dorfanlage, hat 1992 auf dem Friedhof einen Gedenkstein aufgestellt, 2004 eine Gedenkkapelle gebaut und ein Mahnkreuz errichtet. Der alte Transformatorenturm wurde rekonstruiert und der Dorfbrunnen wiedererrichtet. Ein nahebei erhalten gebliebener Grenzwachturm wurde Naturfreunden überlassen, die ihn als Fledermausquartier einrichteten.
Zur Erinnerung an die Billmuthäuser Mühle ließ der Förderverein der Gedenkstätte im September 2005 einen drei Tonnen schweren Mühlstein aufstellen. Außerdem ist die Gedenkstätte durch drei neue Informationstafeln erweitert worden.

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