Geschichte
Zwischen 1231 und 1239 holte der Herzog von Großpolen, Wladyslaw Odonic, Zisterzienser aus den Lausitzen in das Land und gab ihnen Flächen an der Obra zur Urbarmachung. Als die Gegend zu Beginn des 14. Jahrhunderts zur Mark Brandenburg gekommen war, schenkte Markgraf Waldemar das Dorf Blesowe und dessen Umgebung dem Kloster Semmritz.
1326 gelangte Blesen zurück an Großpolen. König Kasimir Jagiellonicus verlieh dem Ort im Jahre 1458 das Magdeburger Stadtrecht. In einem am 21. November 1493 durch König Johann I. Albrecht erteilten Privileg lautet der Name des Städtchen Bledzewo alias Szombritz.
Die Stadtrechte wurde der äbtlichen Mediatstadt in den Jahren 1565, 1619 und 1767 mehrmals bestätigt. Die deutschsprachige Stadt Blesen hatte einen regelmäßigen rechteckigen Grundriss und besaß zwei übergroße Marktplätze, Stadtbefestigungsanlagen hatte sie nicht. Die Bewohner lebten von der Tuchmacherei, Brauerei, Handwerk und dem Obstbau.
Nach dem das Zisterzienserkloster Semmritz seinen Sitz seit Beginn des 15. Jahrhunderts immer mehr nach Blesen verlagert hatte, erfolgte 1578 die Aufgabe der Klostergebäude in Semmritz.
1835 erfolgte die Säkularisierung des Klosters. Der Klosterbesitz wurde 1842 für 5.000 Taler mit der Bedingung, sämtliche Klostergebäude einschließlich der Klosterkirche abzureißen, versteigert. Die Kulturgüter des Klosters wurden in die Stadtkirche verbracht.
Im Jahre 1793 kam Blesen zu Preußen. Ab 1818 gehörte es dem Kreis Birnbaum und von 1887 bis 1945 dem Landkreis Schwerin an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Blesen zu Polen und verlor am 30. August 1945 die Stadtrechte. Nach der Eroberung der Stadt wurde in den Jahren 1945 bis 1947 nahezu die gesamte fast ausschließlich deutschsprachige Bevölkerung unter erzwungener fast vollständiger Zurücklassung ihres gesamten Besitzes durch polnische Behörden vertrieben.
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