Bochum-Dahlhausen
Dahlhausen ist ein Stadtteil im Südwesten von Bochum, der an die Städte Essen und Hattingen grenzt. Auf der anderen Seite der Ruhr liegt der Essener Stadtteil Burgaltendorf.
Dahlhausen wurde erstmalig im Jahr 803 urkundlich erwähnt. Um 1400 gehörten das Gut Dalehusen und Linden zum Amt Blankenstein. Zur Zeit Napoleons wurde es dem Kanton Hattingen zugeordnet. Ab 1815 gehörte die Gemeinde zum Kreis Hattingen. Im Jahre 1921 erhielt sie die Bezeichnung Großgemeinde. Dahlhausen, das sich bis dahin wirtschaftlich gut entwickelt hatte, wurde 1929 nach Bochum eingemeindet.
Im Zuge der Industrialisierung zählten im 19. Jahrhundert vor allem Menschen aus Hessen, den ostpreußischen Provinzen und aus Polen zu den Zuwanderern. Im Zeitraum von 1818 bis 1921 stieg die Bevölkerung von 387 Einwohnern auf 13.000 Einwohner an. Insbesondere in den 1960er Jahren wurden Arbeitskräfte aus der Türkei, Italien und Portugal angeworben.
Heute gibt es zahlreiche Überbleibsel alter Zechenanlagen, die Dahlhausen einstmals seine Bedeutung verliehen, wie der Zeche Vereinigte Dahlhauser Tiefbau. Von dieser Historie zeugen auch viele stillgelegte Eisenbahnstrecken in Dahlhausen, wie der Hasenwinkeler Kohlenweg. Die Relikte des Ruhrbergbaus werden hier lokal durch den Dahlhauser Bergbauwanderweg erschlossen. Ein weltweit bedeutendes Unternehmen aus der Gründerzeit ist die Dr. C. Otto & Comp., die Steine für Hochöfen und Kokereien herstellt.
Der Bahnhof Bochum-Dahlhausen ist heute ein Halt an der S 3, die ihn an das S-Bahnnetz Rhein-Ruhr anschließt. Außerdem ist mit der Straßenbahnlinie 318, die hier seit 1901 ihre Endhaltestelle hat, der Bochumer Hauptbahnhof und die Bochumer Innenstadt zu erreichen.
In Dahlhausen befindet sich das frühere Bahnbetriebswerk Bochum-Dahlhausen, das 1977 als Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen eröffnet wurde.
In Dahlhausen gibt es fünf Schulen, drei davon befinden sich im Schulzentrum Süd-West (Hugo-Schultz-Realschule, Heinrich-Kämpchen-Hauptschule und das Theodor-Körner-Gymnasium). Des Weiteren gibt es das Rosalie-Adler-Zentrum für Senioren sowie die Lutherkirche.
Der Ortskern ist heute multikulturell geprägt und verschiedene Initiativen fördern die Stadtteilkultur. Als lokale Publikation erscheint Lindah.
Als Besonderheit gibt es an einem Ruhr-Stauwehr einen Biergarten und einen Campingplatz sowie die Schwimmbrücke Dahlhausen, eine Pontonbrücke. Wander- und Radwege an der Ruhr als Teil der Kaiserroute führen nach Hattingen und Essen-Steele. In Dahlhausen befindet sich auch die Herberge Naturfreundehaus Hedtberg der Naturfreunde. Längst vergangen ist die Zeit der Restauration Burg Horkenstein auf den Ruhrhöhen.
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