Geschichte
Böhl-Iggelheim entstand 1969 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Böhl und Iggelheim.
Böhl entstand im 7./8. Jahrhundert als fränkische Gründung und wurde 780 das erste Mal in einer Urkunde des Klosters Lorsch unter dem Namen Buhilo erwähnt. Der Name, der soviel wie „Anhöhe“ bedeutet, ist seit 1602 in der heutigen Form belegt.
Iggelheim wurde wahrscheinlich im 7. Jahrhundert gegründet, die erste gesicherte Erwähnung stammt aus einer Urkunde des Klosters Weißenburg in der Form „Uchelnheim“ im Jahr 991. Der Name wandelte sich von Ugelnheim über Ygelnheim bis zur seit dem 19. Jahrhundert verwendeten heutigen Form.
Beide Dörfer gehörten ursprünglich zum fränkischen Stammesherzogtum, dann zum deutschen Königsland und behielten bis 1330 ihren reichsunmittelbaren Status. Zusammen mit Haßloch und wahrscheinlich auch Iggelheim wurde Böhl dann von Kaiser Ludwig dem Bayer an die Pfalzgrafen Rudolf II. und Ruprecht I. verpfändet. Bis zum Beginn der französischen Herrschaft 1797 blieb Böhl und Iggelheim unter kurpfälzischer Herrschaft, lediglich unterbrochen durch die Zugehörigkeit zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken von 1410 bis 1507. 1379 wurden die Orte von den von den Pfalzgrafen an die Grafen von Leiningen weiter verpfändet. Im Dreißigjährigen Krieg wurden beide Ortschaften mehrmals von durchziehenden Söldnerheeren (Spanier, Schweden) geplündert und teilweise niedergebrannt.
Nach dem Ende der französischen Herrschaft gehörten die Gemeinden Böhl und Iggelheim zum Bezirksamt Speyer im Bayerischen Rheinkreis, später Pfalz. 1886 wurde der Teil des Bezirksamts Speyer, zu dem auch Böhl und Iggelheim gehörten, in das neu gebildete Bezirksamt Ludwigshafen aufgenommen, aus dem schließlich 1948 der Landkreis Ludwigshafen, heute Rhein-Pfalz-Kreis, hervorging.
Im Sommer 2001 verübten Neonazis Brandanschläge auf die, sich neben der Regionalschule befindlichen Grünfläche, Karavansiedlungen von ca. 30 Sinti und Roma. Durch eine Notiz in der ARD-Sendung Tagesschau rückte Iggelheim somit kurz ins nationale Rampenlicht und galt als Beispiel neuer nationalsozialistischradikaler Übergriffe. Da die Wohnwägen nach den Übergriffen völlig unbewohnbar waren und die Bewohner unter Schutz gestellt mussten, wurden sie in Asylbewerberheime in der Umgebung verlegt. Allerdings schob man ca 17 der 28 Sinti und Roma im Jahr 2003 in ihre Heimatländer ab. Die Brandstifter konnten nie identifizÃert und zur Rechenschaft gezogen werden.
Im April 2002 fand eine Menschenkette als demonstrativer Akt gegen die US-Außenpolitik. Ca. 300 Menschen (darunter Kirchengruppen, Orchester und Privatpersonen) knüpften ein symbolisches Band entlang der Umgehungsstraße zwischen Böhl und Iggelheim.
Basierend auf dem Artikel Böhl-Iggelheim der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen