Geschichte
Bokel gehört zu den ältesten Siedlungen dieser Geest und wurde urkundlich erstmals im Jahre 1110 als „Bockla“ (Buchenwald) erwähnt. Jahrhundertelang bildeten ein Teil der Hauptstraße sowie der Bock- und der Mühlenstraße das eigentliche Dorf. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48) erfolgte die Besiedlung des Brinks.
Das Dorf entwickelte sich langsam von 38 Feuerstellen im Jahre 1718 bis auf 50 Feuerstellen im Jahre 1791. Die Bewohner trieben fast alle Ackerbau und Viehzucht und waren überwiegend gegenüber den damaligen Grundherren (Stotel, Wersebe, Kloster Lilienthal) abgabenpflichtig. Die Gemeinschaftsteilungen und Lastenablösungen fanden erst ab 1818 statt.
Mit der Entstehung der Moorkolonien Kransmoor(um 1830) und Langenfelde (um 1880) sowie der Eröffnung der Eisenbahnlinie Bremen-Geestemünde (1862) mit der Station Stubben veränderte sich die Gemeinde in mancher Hinsicht:
- Die Einwohnerzahl stieg bis zum Jahre 1900 auf 1073.
- Handwerker und Gewerbetreibende ließen sich in größerer Zahl nieder.
- Molkerei (1904), Post (1907) und Bahn boten neue Arbeitsplätze.
- Die Hauptstraße (L134) wurde 1851 gepflastert, 1892/93 erneuert und 1928 verbreitert. 1988/89 wurde sie grundlegend erneuert, beidseitig mit Rad- und Fußweg versehen und mit einer Regenwasserleitung ausgestattet.
Nach dem Ersten Weltkrieg und besonders deutlich nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde durch die Eingliederung der Vertriebenen (hauptsächlich aus Westpreußen und Bessarabien) und Evakuierten beträchtlich erhöht. Nach 1945 entstand dadurch ein neuer Ortsteil, die Siedlung Lehdeberg.
Der Versuch in den 60er Jahren, Bokel und die Nachbargemeinde Stubben zu einer politischen Gemeinde zusammenzuschließen, scheiterte. Damit wurde möglicherweise die Chance vertan, bei der Verwaltungsreform um 1970 Sitz der Samtgemeinde zu werden. 1971 wurde Bokel eine der neun Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Beverstedt.
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