Geschichte
Die Stadt wurde im 8. Jahrhundert von den Wolgabulgaren unter Khan Kotrag als deren Hauptstadt gegründet. Ihnen schlossen sich finnische und slawische Bevölkerungsgruppen an. Der arabische Reisende Ibn Fadlan, der an einer Gesandtschaft 922 nach Bolgar zu den Wolgabulgaren teilnahm, bezeichnet deren Herrscher Almysch als „Slawen-König“.
Während russischer Einfälle im 14. Jahrhundert war die Hauptstadt nach Bilar versetzt worden; nach dessen Plünderung und Zerstörung wurde sie wieder bis in 15. Jahrhundert nach Bolgar zurückverlegt. 1361 wurde die Stadt von der Goldenen Horde der Mongolen unter Khan Timur zerstört. Als sich das Khaganat Kasan gründete, wurde als neue Hauptstadt Kasan gewählt. Zu diesem Zeitpunkt wurde Bolgar zu einem religiösen Zentrum des Islams.
Im 15. Jahrhundert wurde die Stadt durch den russischen Knjaz Wasilii erneut zerstört. 1552 wurde die Stadt wie das Khaganat Kasan vom russischen Königreich unter Iwan dem Schrecklichen annektiert.
Nach der Übernahme durch das russischen Reich wurden in der Gegend um Bolgar verarmte russische Bauern angesiedelt, welche als Baumaterial die Überreste der einst mächtigen Stadt benutzten. Aus diesen Grund erließ Peter der Große einen speziellen Erlass zur Erhaltung der Bolgarer Ruinen, welcher historisch betrachtet das erste russische Gesetz zum Schutz einer Stadt mit historischem Hintergrund darstellt.
1781 wurde die Stadt nach dem in der Nähe wohnenden russischen Bauern Spask (russisch. СпаÑк) benannt. Zwischen 1926 und 1935 hieß die Stadt Spask Tatarski (СпаÑк ТатарÑкий). Von 1935 bis 1991 trug die Stadt den Namen des Revolutionärs Kuibyschew (Куйбышев) – wie auch andere sowjetische Städte. 1991 gab man der Stadt wieder ihren alten Namen Bolgar zurück.
Basierend auf dem Artikel Bolgary der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen