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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
20.02.2025
03:33
 
 
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»
 

Geschichte

In der Römerzeit zählte Anhausen zu dem Gau „Alba“ für Alb. Für Bolheim ist leider kein Gau nachzuvollziehen, da es Urkundlich erst später erwähnt wurde, höchstwarschenlich zählte es zu dem selben Gau wie Anhausen oder eventuell wie Herbrechtingen – also Raetia (Ries).

Im Jahre 774 wurde Bolheim erstmals in einer Abschrift einer Besitzurkunde des Klosters Anhausen erwähnt, Urkunden belegen dies aber erst ab dem Jahre 1320, der heutige Name leitet sich von Bolem (Hügel) oder Bol (Sumpf) ab; beide sind wahrscheinlich, da die örtliche Begebenheiten zur Zeit der Namensgebung vorhanden waren, einige Flurstücke besitzen heute noch die Namen Brühl, Bühl, Breite und so weiter. Wie auch die Orte in der unmittelbaren Umgebung, hat wohl auch der Name Bolheim seinen Ursprung in der Bezeichnung der Lage der Ortschaft. Ganz interessant ist auch die Endung „-heim“ – betrachte man die fünf Ortschaften in der Umgebung des Kastells „Aquileja“ in Heidenheim gelegen, ein Kreuzungspunkt der Römerstraßen. Im Norden liegt mit Schnaitheim und im Süden Bolheim, im Westen Steinheim und das östlich gelegene Nattheim.

Der Ugenhof besitzt deswegen eine eigene Gemarkung, weil dieser in der Vergangenheit ein kleines Dorf gewesen ist. Bereits im Jahre 1291 erwarb das Kloster Anhausen Güter in Ugendorf, wodurch dies erstmalig schriftlich erwähnt wurde. Im 14. Jahrhundert soll der Ort dann verlassen gewesen sein und bereits im Jahre 1562 regte das Kloster Anhausen eine Wiederbesiedlung an, um die Güter gegen eine Fremdbewirtschaftung durch die Nachbargemeinden zu verhindern.

In der Ortsmitte auf dem Lindenberg, einem Umlaufhügel der frühzeitlichen Brenz erhebt sich die Kirche von Bolheim, einen Kirchenheiligen hat diese nicht bzw. ist bis heute nicht bekannt. Bei Restaurierungsarbeiten wurde festgestellt, dass die heutige Kirche auf den Grundmauern einer noch viel älteren errichtet wurde. Die Sumpflandschaft ist spätestens mit der Begradigung der Brenz verschwunden – heute ist davon nichts mehr zu erkennen.

1406 wurde das Kloster Anhausen zu Bolheim geschlagen.

1492 gab es bereits ein Dorfgericht (auch ein Amtmann wird erwähnt): Einem herbrechtinger Pachtbauern wurde sein Lehen abgesprochen, da dieser sich nicht genug darum gekümmert hat.

Bittgesuch von 1550 der Gemeinde Bolheim an den Herzog mit folgenden Punkten:
 •Forderung eines Verbots für den Forstmeister, im Gemeindewald nach eigenem Ermessen Holz zu hauen
 •Keine Abfuhr des jährlichen Brennholzanteils aus einem strittigen Waldgebiet zwischen Bolheim und dem Kloster Anhausen
 •Verbot für den Ulmer Fortmeister, Wildobst und Äckerich (Eicheln) aufzulesen.
 •Verbot des Forstmeisters, einen Teil des Gemeindewaldes vollständig zu Roden.

Laut dem königlichen Manifest Friedrichs des I. von Württemberg, bezüglich der Landeseinteilung 1810, waren Bolheim und Anhausen Amtsorte.

1830 war die Markungsgrenze von Anhausen noch deutlich innerhalb der heutigen Siedlungsfläche von Bolheim. Hinter dem Rathaus verlief die Ortsgrenze.

1906-1945: III S war das Kfz-Kennzeichen für die im Jagstkreis befindlichen Gemeinden des Oberamts Heidenheim, zu denen auch Bolheim zählte. Nach dem 2. Weltkrieg wurden im Land Württemberg-Baden Kennzeichen wie folgt vergeben: 1948-1956 AW (Amerikanisch Württemberg-Baden), 1950-56 W bzw. WB (beide Württemberg-Baden). Seit 1957 das bis heute geltende Kennzeichen HDH für den Landkreis Heidenheim.

Bolheim entwickelte sich durch die Industrialisierung später nicht mehr vom Kernort, sondern vom nördlich vom Ortskern auf einer künstlichen Insel gelegenen Betriebsgelände Zoeppritz aus. Das Betriebsgelände und später auch die nahe zum Betriebsgelände entstandene Siedlung wurde als Neubolheim bezeichnet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wuchs das zuvor baulich getrennte Neubolheim mit dem südlich gelegenen Bolheim zusammen.

Bolheim war bis 1972 eine eigenständige Marktgemeinde und wurde am 1. März mit seinem Ortsteil Anhausen ins Stadtgebiet von Herbrechtingen eingemeindet.

Bolheim war vor der Eingemeindung mit damals etwa 2896 Einwohnern die größte Gemeinde im Kreis Heidenheim, die im Zuge der letzten Gemeindereform in eine andere eingegliedert wurde. Die die heute noch selbständigen Gemeinden Hermaringen, Dischingen, Nattheim, Niederstotzingen (Stadt) waren deutlich kleiner und Sontheim an der Brenz mit etwa 2964 Einwohner nur etwas größer.

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