Geschichte
Der Ortsname Bootle stammt vom altenglischen botle, zu deutsch: Gebäude, ohne dass klar ist, auf welches Gebäude sich dies bezieht. Der Ort, der in der Nähe der Sandhügel am Ostufer der Mersey-Mündung errichtet wurde, wurde als Boltelai im Domesday Book von 1085 erwähnt und blieb lange Zeit ein unbedeutender Weiler.
Der Aufstieg begann, als Bootle Anfang des 19. Jhs. von den Einwohnern Liverpools zunehmend als Badeort genutzt wurde. Im so genannten Bootle Village haben sich bis heute einige der Villen aus dieser Zeit erhalten. In den 1840er Jahren erhielt Bootle Anschluss an die Bahnlinie Liverpool-Southport. In der zweiten Hälfte des 19. Jhs. dehnten sich auch die Docks von Liverpool nordwärts bis auf das Stadtgebiet von Bootle aus, das nunmehr stark von der Industrialisierung geprägt wurde. 1868 erhielt Bootle den Status eines eigenen Stadtbezirks (Municipal Borough), 1889 auch den eines eigenen Counties, sodass es aus Lancashire ausgegliedert wurde. 1905 wurde die Gemeinde Orrell eingemeindet. Wegen der Hafenanlagen war Bootle im Zweiten Weltkrieg Ziel deutscher Bombenangriffe, die rund 90% der Bausubstanz zerstörten.
Der Wiederaufbau der Stadt umfasste vor allem etwas landeinwärts gelegene Viertel, die im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaus errichtet wurden. Siedlungen wie Netherton entstanden nach dem Konzept der New Towns. Die Werftenkrise in den 1960er und 1970er Jahren führte zu vermehrter Arbeitslosigkeit, dem man durch Erweiterung des Dienstleistungssektors, etwa der Errichtung der Zentrale der National Girobank, entgegenzusteuern versuchte. Dem Vorschlag, nach Liverpool eingemeindet zu werden, mit dem die Stadt seit langem zusammengewachsen war (das Stadtzentrum Liverpools liegt nur 4 km südlich) widersetzte sich Bootle, das 1974 stattdessen dem neuen Borough von Sefton zugeschlagen wurde. Allerdings besteht seit 1967 eine gemeinsame Polizei, die Liverpool and Bootle Constabulary.
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